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MoinMoin Schleswig 26 2017

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AUSGABE

AUSGABE 01/2017 07 dena-Netzflexstudie fordert mehr Verbindung zwischen Netz und Markt Rauft euch zusammen! Die Mehrfachnutzung von Speichern und Flexibilitätstechnologien – nicht nur marktorientiert, sondern auch zur Netzentlastung – senkt die Kosten der Energiewende und vermeidet den Netzausbau. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Deutschen Energie-Agentur. Niedrigere volkswirtschaftliche Kosten, weniger Netzausbaubedarf und gleichzeitig zusätzliche Kosteneinsparungen und Gewinnpotenziale für Netz- wie Anlagenbetreiber – all diese Vorteile sehen die Experten in der parallelen Nutzung von Speichern und Flexibilitätstechnologien. »Wir haben erstmals die Mehrfachnutzung von Flexibilitätstechnologien für verschiedene Anwendungsfälle durchgespielt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Gelingt die parallele Nutzung für Markt und Netz, entsteht eine wirtschaftliche ›Win-win-win-Situation‹ − für die Anbieter von Flexibilitätstechnologien, die Netzbetreiber und die Verbraucher. Gebraucht wird eine Brücke zwischen Markt und Stromnetz. So kann ein großes, neues Spielfeld für innovative Produkte entstehen. Die Spieler sind bereits auf dem Platz, das hat die branchenübergreifende Beteiligung an unserer Netzflexstudie gezeigt. Der Ball liegt jetzt auch beim Gesetzgeber: Das heißt zum Beispiel, die Netzentgeltsystematik für eine Mehrfachnutzung von Flexibilitätstechnologien weiterzuentwickeln«, fasst Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, zusammen. Denn genau hier liegt der Knackpunkt: Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen stehen der gemeinsamen Sache im Wege. Den Weg bereiten: Diese Anreize und Spielräume sind jetzt gefragt Aktuell bestehen fi nanzielle Anreize nur in Richtung des konventionellen Netzausbaus, bemängelt die dena. Die Netzflexstudie wurde von der dena mit 23 Partnern in branchenübergreifender Zusammenarbeit mit Netzbetreibern, Herstellern und Projektentwicklern im Bereich erneuerbare Energie sowie Herstellern von Speichertechnologien durchgeführt. Damit Anlagenbetreiber motiviert sind, ihre Anlage als fl exible Ressource zur Verfügung zu stellen, empfiehlt sie eine neue Ausgestaltung der Netzentgeltstruktur. Angeregt wird eine dynamischere Anpassung der Tarife an die Netzauslastung. Alternativ könnte man Flexibilitätsprodukte entwickeln, die den Beitrag zur Netzentlastung zu fest vereinbarten Konditionen honorieren. Im Gegenzug benötigen Netzbetreiber mehr Aktionsmöglichkeiten durch direkten Zugriff auf die Flexibilitätstechnologien, um steuernd und stabilisierend einzugreifen. Fazit: Es wird Zeit für einen rechtlichen Rahmen, der die Nutzung von Flexibilitätsprodukten regelt und fördert. Regionale Smart Markets gegen Netzengpässe Schluss mit der Stromverschwendung Das Denk- und Politiklabor »Agora Energiewende« sieht in smarten regionalen Märkten die zukünftige Lösung für eine Energiewende ohne Netzengpässe. Immer mehr Solar- und Windkraftanlagen speisen ihre Energie in die Verteilnetze ein. Von da aus muss diese in das bundesweite Übertragungsnetz abtransportiert werden. Doch herrscht dort just ein Engpass vor, bedeutet dies: Anlage drosseln oder Kraftwerke jenseits des Engpasses anwerfen. Dieser Redispatch genannte Eingriff wird teuer! 2015 belief er sich in der Summe aller Einsätze auf rund eine Milliarde Euro. Doch müssen Netzengpässe im Zuge der Energiewende zum alltäglichen Problem werden? Nicht, wenn es nach Agora geht. Um möglichst viel Strom aus EE-Anlagen auch in netzschwächeren Regionen zu erzeugen, raten die Fortschrittsdenker zur Einführung von Smart Markets, die den bundesweiten Stromnetzhandel auf lokaler Ebene durch Flexibilitäten ergänzen – für mehr Effizienz im Gesamtsystem. Zwei Ansätze, ein Ziel Je nach Netzregion könnten die Smart Markets auf ihre Weise für Entlastung sorgen: Dort, wo überwiegend Windstrom erzeugt wird, könnten Netzbetreiber ihren Bedarf an fl exibler Nachfrage zu Markte tragen und Anlagenbetreibern für das Angebot einer Leistungserhöhung oder Drosselung entsprechende Vergütungen zahlen. In Netzen, die von einer hohen Last und vielen Fotovoltaikanlagen geprägt sind, wäre im Falle von Engpässen eine parallele und starke Erhöhung der Stromnachfrage das Ventil, zum Beispiel durch aktiv gesteuerte Nachtheizungen oder das Aufladen von Elektroautos. Netznutzer, die sich bereit erklären, an einem Quotenmodell teilzunehmen, statt jederzeit unbeschränkte Netznutzung zu genießen, erhalten eine Vergütung. Smart Markets – nicht um jeden Preis Aus Sicht von Agora sollten Smart Markets jedoch nicht pauschal eingeführt werden, sondern so, dass sie günstiger als die Kostenbelastung durch Redispatch und Einspeisemanagement sind. Auch ist der ideale Mix zwischen Netzausbau und Smart Markets noch zu diskutieren sowie die Übernahme der Kosten zu klären. Lieber Christian, warum arbeitest du bei Nordgröön? »Wir stehen an der Speerspitze der Erneuerbaren Energiewirtschaft. Unsere jahrealten Klarstellungen zum Netzausbau haben nun auch in den Berliner Think-Tanks Einzug gehalten. Neben der Innovation sind die Dynamik und Flexibilität in unserem Hause einfach nur klasse!« Christian Feddersen, Partnerbetreuung & Öffentlichkeitsarbeit

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