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MoinMoin Flensburg 34 2017

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40 JAHRE AUF ERFOLGSKURS

40 JAHRE AUF ERFOLGSKURS 1997 Die städt. Frauen- und Kinderklinik wird von der Diakonissenanstalt übernommen. Die Heiliggeistkirche wird an die dänische Kirche in Südschleswig zur Nutzung übergeben. Im Sommer findet zum 3. Mal die Veranstaltungsreihe „Flensburger Hofkultur“ statt. Die SG Flensburg-Handewitt wird EHF-Cup- Sieger. 1998 Fertigstellung des ZOB-Umbaus. Eröffnung einer gemeinsamen Bibliothek der Bildungswissenschaftlichen Universität und der Fachhochschule Flensburg. Fertigstellung des neuen Motorola-Werkes in Flensburg-Weiche. Flensburg -23. August 2017 -Seite 42 HOCHBAU • ZIMMEREI • TIEFBAU SANIERUNG FEUCHTER WÄNDE FLIESENARBEITEN -TROCKENBAUARBEITEN Carstensen Bauunternehmen GmbH Raiffeisenstr.19-24941 Flensburg -Telefon 0461 50 31 00 -Fax 50 31 020 „Alles Gute zum 40jährigen“ und weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit! Tel. 0461/ 36099 Wir helfen Ihnen, wenn Sie uns brauchen. Boy Udo Pertzel Steffen Kremer Fohlmann Inga Fohlmann Franz Dewanger FLENSBURG Tel.: 500011-0 Fax: 97 87 09 06 HANDEWITT Tel.: 04608/9 0080 www.bestattungshaus-pertzel.de 1990 in Gottrupel Das Team der Birkland Apotheke Wees gratuliert zum 40-jährigen Jubiläum Birkland 2·24999 Wees Tel. 04631 /6144-0 ·Fax 04631 /6144-19 Unsere Öffnungszeiten: Mo. 8.30-19.00 ·Di. -Fr. 8.30-18.30 ·Sa. 8.30-13.00 Uhr www.birkland-apotheke.de Gottrupel (jk) –Ein Umwelt- Skandal erregte 1990 im Handewitter Ortsteil Gottrupel die Gemüter. Die „MoinMoin“ titelte damals: „Ein Dorf geht auf die Barrikaden!“ Einige Anlieger erstatteten sogar Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und beim Gewerbeaufsichtsamt –wegen umweltgefährdender Abfallbeseitigungen. Der damalige Bürgermeister Horst Andresen wurde eingeschaltet und entdeckte einen „wild gefüllten Mülleimer“. Neben Kompost fanden sich auch Batterien, Plastik- und Kunststoffreste. „Ich habe nach der Ortsbesichtigung auf der Halde meine Kleidung tüchtig auslüften müssen“, berichtete das Gemeindeoberhaupt. Mittendrin war damals Reinhard Stammer. Heute ist der 65-Jährige als Maler bekannt. 1987 führte er einen kleinen Verlag und zog mit seiner Frau nach Gottrupel, um die ländliche Ruhe zu genießen. Doch nur drei Jahre später herrschten Aufregung und Unruhe im Meynautal. Es bildete sich eine Bürgerinitiative. „In der Nachbarschaft war ich so etwas wie der Sprecher – wohl weil ich jung und voller Tatendrang war“, erinnert sich Reinhard Stammer. „Wir hatten aber noch einen ideologischen Kopf, der das Fachwissen hatte.“ Eigentlich hatte alles ganz harmlos begonnen: Ein Handewitter Unternehmer erwarb im Januar 1990 eine ausgekieste 3,5 Hektar große Fläche direkt an der Autobahn. Das Areal sollte bis zum Sommer mit einer 30 Zentimeter dicken Schicht aus Müll und Klärschlamm- Kompost aufgefüllt und von einem Wall aus Papierpulpe und Kompost umgeben werden. Dann sollten Blütenpflanzen ausgesät und Knicksträucher sowie junge Bäume gepflanzt werden. Als Genehmigungsbehörde fungierte der Kreis, die Gemeinde nickte ab. Die Umsetzung traf dann aber so gar nicht den Geschmack der Zeitgenossen. Dass die Siebreste mit schweren landwirtschaftlichen Maschinen von Flensburg nach Gottrupel transportiert wurden, war noch das kleinere Übel. Denn bei Ostwind stank es in Gottrupel-Dorf wie die Pest. Manch einer klagte über Ausschlag und Kopfschmerzen. Die Gremien der Gemeinden rollten den Fall auf. Es kam zu erbitterten Diskussionen. „Das Rathaus habe ich auch mal verärgert vorzeitig verlassen“, berichtet Reinhard Stammer. „Wir waren um Ausgleich bemüht, sahen uns dann aber mit reinen Interessenvertretern konfrontiert.“ Die Experten stritten. Alles harmlos, meinte der eine, während der andere die Gefahren des Deponiegases ausmalte. Die Einwohner von Gottrupel nahmen die Sache bisweilen selbst in die Hand. „In einer Nachtund Nebelaktion haben wir auf dem Grundstück gegraben und Batterien und andere Dinge gefunden“, verrät Reinhard Stammer. Einmal wurde ihm alles auch etwas unheimlich: „Plötzlich tauchten bei einem unserer Treffen zwei Personen auf, die keiner kannte und auch nicht wie Umwelt-Interessierte aussahen.“ Saßen „Spione“ im Raum? Das Unternehmen reagierte und packte Mutterboden auf die Deponiefläche, um den Gestank zu unterdrücken. Ruhe war damit aber noch nicht eingekehrt. Im Oktober 1990 floss Regenwasser vom Deponiegelände in die nur 150 Meter entfernte Meynau. Bewohner und Kommunalpolitiker befürchteten eine Kontaminierung des Fließgewässers. Erste Wasserproben belegten eine schädliche Beeinträchtigung des Oberflächenwassers. Dieses Ergebnis beflügelte die Bürgerinitiative, das Entfernen des eingebrachten Müllklärschlamm- Kompostes einzufordern. Es tat sich allerdings nichts. Über die Fläche wuchs das sprichwörtliche Gras. Reinhard Stammer in seinem Atelier. Foto: Kirschner Heute bezeichnet Reinhard Stammer sein Dorf Gottrupel wieder als „Refugium“. In seinem Atelier entstehen fast pausenlos neue Bilder. Längst ist er über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Seine Kunstwerke stellte er unter anderem in New York, Peking, Izmir oder London aus. Im August ist seine Malerei unter dem Titel „Suddenly there was afish“ in Bremerhaven zu bewundern. Über die Ereignisse von 1990 („unsere kleine Umweltgeschichte“) schmunzelt Reinhard Stammer heute. Mit dem Eigentümer des Deponie- Grundstücks hat er sich erst vor Kurzem getroffen. „Wie sich die Zeiten ändern: Damals waren wir verfeindet, heute gehen wir gemeinsam essen.“

1999 Erstmals Oberbürgermeister-Direktwahl in Flensburg. Zwei Wahlgänge, am 13. Juni und Stichwahl am 4. Juli. Umgestaltung der Angelburger Straße zur Fußgängerstraße. Krawalle bei Aufmarsch von Rechtsextremisten in Flensburg. Linke Gegendemonstranten liefern sich heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei. 2000 Baubeginn 2. Bauabschnitt der Osttangente. Hafenfest und Großseglertreffen „Sail 2000“. Baubeginn der Campushalle. Der Verein Schutzengel e.V. wird von 12 engagierten Bürgern gegründet. 40 JAHRE AUF ERFOLGSKURS Flensburg -23. August 2017 -Seite 43 So sieht es heute im Zentrum von Handewitt aus. Im Winter war der Dorfteich ein Kinder-Eldorado. Foto: Privat. Schützenumzug im Frühjahr 1978. Noch flankierten keine Bürgersteige die Handewitter Hauptstraße. Foto: Privat. Die Gesellschafter der Planbau GmbH mit der Richtkrone. Von links: Dietrich Jessen, Stefan Bock und Tade Ketelsen. Foto: Dirk Hentschel. maler.juergensen@me.com Inhaber: Dirk Hammann Engelsbyer Einkaufszentrum 70er 1978 1998 jährlich prämiert jährlich prämiert Alles Gute zum Jubiläum Telefon 0461/63259 HANDEWITT: Vor 40 Jahren noch ein ruhiges Dorf Anne und Dirk Hammann www.fleischerei-clausen.de facebook.com/fleischerei.clausen Handewitt (jk) –Der prosperierendeAbverkauf im HandewitterNeugebiet „Osterkamp“ bewegte Handewitt vor 40 Jahren.Einmal ging es sogar fast zu schnell. EineFläche wäre fast zwei Mal abgesetzt worden,weil man in derAmtsverwaltung vergessen hatte, einen aktuellen Verkauf in derListe zu vermerken. 1977 und1978 zog das Gros derNeubürger,hauptsächlich Familien, ein. Am Endewaren auf5,3 Hektarinsgesamt 53Einfamilienhäuserwie Pilze aus dem Bodengeschossen. Für dieErschließung musste eine Lücke in den Alten Kirchenweg geschlagen werden. Eine Garage, ein Erdtank, eine Kläranlage und Obstbäumefielen der neuen Straße zumOpfer. Handewittwar damals ein ruhigesDorf. Zwar war das Schulzentrumschon gut besucht, dochnur wenige Gewerbebetriebe machten Umsatz.Zweikleinere Lebensmittelgeschäfteander Hauptstraßedienten als Anlaufstationfür „Ergänzungsbesorgungen“.Sie gönnten sicheine Mittagspause, und am Mittwochnachmittag wurdeder Bürgersteig grundsätzlich „hochgeklappt“. Die Bevölkerung erledigte die Einkäufeoft in Flensburg. In denOrtsteilen Ellund und Timmersiek,wo damalsTante-Emma-Läden existierten, sah es nicht anders aus. Im komplettenAmtsgebiet –Handewitt undJarplund- Weding fusionierten erst 2008–mitseinen zwei Gemeinden undachtOrtsteilenlebten damals 7.000 Menschen.Heute sindes 11.000. Diegrößte Dynamik erfasste „Handewitt-City“. Dortzählten die Statistiker 1977nur 1.800 Einwohner. EineZahl, diesichbis heute mehrals verdoppelthat. Einweihung des Wiesharder Marktes Für diese Entwicklung gibt es ein Schlüsselereignis: Am 11. November 1998 wurde der Wiesharder Markt eingeweiht. Ein Versorgungszentrum auf der grünen Wiese. Im Gemeinderat zeigte man sich „stolz“ über die „zukunftsweisende Neuerung“. Viele Verhandlungen waren nötig gewesen, da die Landesplanung das Projekt für eine Ortschaft ohne zentralörtliche Funktion als „überdimensioniert“ bewertete und sich lange eine Planungstrasse für eine Bundesstraße auf der Fläche befand. Schon 1995 hatte eine Reihe privater Investoren Nägel mit Köpfen gemacht und eine „Planbau Handewitt GmbH“ gebildet. Bald schlossen sich andere Gewerbetreibende an. Beim Start war bereits ein Vollsortimenter, der heutige Edeka-Markt von Boy und Cord Jürgensen, mit von der Partie. Ebenso Drogeriemarkt, Dienstleister, Bäcker, Apotheke und Optiker. Mit „Aldi“ öffnete ein erster Discounter seine Türen. In direkter Nachbarschaft entstanden ab der Jahrtausendwende ein größeres Wohngebiet für Familien und ein Areal für Senioren. Die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Während derzeit am Norderkamp ein Mehr-Generationen- Wohnkonzept umgesetzt wird, wird westlich vom Wiesharder Markt an einem zukünftigen Tummelplatz für Häuslebauer gefeilt. Direkt an der zentralen Raiffeisenstraße befindet sich das zukünftige Ortszentrum, das seit acht Jahren als „Dauer- Baustelle“ die Kommunalpolitik beschäftigt. Fotos: Kirschner/Hentschel/ Privat Flensburg (lip) –Eigentlich war es eher Zufall, dass sich Hans Najorka an die MoinMoin-Redaktion wandte. Der 80-jährige Flensburger hatte aus dem Nachlass seines ehemaligen Vermieters in der Toosbüystraße ein paar alte Flensburg-Bilder „geerbt“ und wusste nicht, wohin damit. Wie sich im Gespräch herausstellte, hat Najorka jedoch nicht nur eine interessante Lebensgeschichte, sondern ist auch ein MoinMoin-Leser der ersten Stunde. „Ich bin in Flensburg heimisch geworden und die MoinMoin gehörte von Anfang an dazu, auch wenn ich nicht immer jeden Artikel lese“, erzählt der Rentner, der 1949 als 12-jähriger Junge mit seinen Eltern –seine Mutter Ein Leser der ersten Stunde ist gebürtige Flensburgerin, der Vater stammt aus Cottbus –und seinen Geschwistern aus der DDR geflüchtet ist. Während die Eltern um ihre Anerkennung als politische Flüchtlinge kämpften, wurde die Familie getrennt. Hans Najorka kam zunächst zu seiner Tante nach Kiel, seine Geschwister nach Flensburg. Schließlich kamen er und seine Mutter ebenfalls in die Fördestadt. „Gewohnt haben wir im Heinz Krey-Lager“, erzählt Najorka. Dort wo einst die Baracken für Flüchtlinge standen, befindet sich heute das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). In Langballig machte Hans Najorka eine Bäckerlehre. 1958 heiratete er seine Frau Christine und zog mit ihr in eine kleine Wohnung in der Norderstraße 22. Luxus war für die kleine Familie –Tochter Jutta, die heute in Freienwill wohnt, vervollständigte das Glück -ein Fremdwort. „Wir hatten kein fließendes Wasser, nur Quellwasser auf dem Hof. Dort gab es auch fünf Toiletten“, erinnert sich Najorka, der bei Danfoss einen neuen Job fand. Auch an sein erstes Auto kann er sich noch gut erinnern: „Das war 1972 ein Käfer. Und damals konnte man sogar noch am Neptunbrunnen längs fahren.“ Bei Danfoss arbeitete sich Hans Najorka in 40 Jahren vom kleinen Fließbandarbeiter bis zum Disponenten hoch. „Ich habe einfach Dusel gehabt“, sagt der Rentner rückblickend. „Dusel“ hatte er auch bei seinem Umzug 1967 in die Toosbüystraße, wo er immer noch direkt unter dem Dach wohnt –das bis zum heutigen Tage ohne Mietvertrag! „Herr Najorka macht ab 1. Oktober den Hausmeister“, lautete die knappe schriftliche Vereinbarung mit dem damaligen Vermieter. „Das ist mein Mietvertrag“, lacht Hans Najorka, der froh ist, dass er auch nach Beendigung dieser Tätigkeit 2008 in der Wohnung bleiben konnte. Dafür nimmt er auch die 84 Stufen in Kauf, denn einen Fahrstuhl hat das alte Haus nach wie vor nicht. Beinahe täglich besucht er seine Frau, die aufgrund ihrer Demenz mittlerweile im Heim wohnt. „Im Treppenhaus liegt dann immer die MoinMoin“, freut sich der 80-Jährige. Auf dem Foto: In diesem Haus in der Toosbüystraße wohnt der Rentner seit 1967 direkt unter dem Dach. Foto: Philippsen o.petersen fliesenlegerei 40Jahre MoinMoin! WeiterhinvielErfolg Otto Petersen Kauslundhof 2a ·24943 Flensburg Telefon: (0461) 63736 ·Mobil: (0175)2648643 ·Fax: (0461) 63732 E-Mail: info@o-petersen.de ·web: www.o-petersen.de

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