AUS DER REGION Flensburg - 1. Juli 2020 - Seite 4 Ratsversammlung ebnet Weg für Wirtschaftshafen-Umzug Flensburg (lip) – Es war eine lange Debattenschlacht in der Flensburger Ratsversammlung, aber am Ende war das Ergebnis doch recht deutlich: Mit 16:10 Stimmen votierten die Stadtvertreter für eine Ertüchtigung des Grundstückes der Flensburger Stadtwerke, damit der Wirtschaftshafen vom Ost- auf das Westufer ziehen kann. Ebenfalls „grünes Licht“ gab es für das geplante Intercity- Hotel am Flensburger Bahnhof. 17:9 lautete das Abstimmungsergebnis für den Satzungsbeschluss. Jetzt muss die Änderung des Flächennutzungsplanes nur noch vom schleswigholsteinischen Innenministerium genehmigt werden, dann kann der Bauantrag gestellt werden. Ebenfalls die eindeutige Zustimmung der Ratsversammlung (und der zeitgleich tagenden Harrisleer Gemeindevertretung) bekam die Kooperation der Volkshochschule Flensburg und der VHS Harrislee. Ellbogen an Ellbogen: Die bisherige Vorsitzende Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange ist jetzt Stellvertreterin von Preben Jensen (Region Syddanmark). Foto: Philippsen Grenzregion will sich Gehör verschaffen Flensburg (lip) – Die Einführung von Grenzkontrollen und die vorübergehende Schließung der Grenze zwischen Deutschland und Dänemark infolge der Corona-Pandemie war auch ein wichtiges Thema bei der ersten Präsenz-Sitzung des Vorstandes der Region Sønderjylland- Schleswig im Flensburger Rathaus. Ursprünglich sollte die Sitzung bereits im März stattfinden – doch dann kam Corona. Auch wenn beide Seiten mit den besten Zielen – der Eindämmung der Pandemie gehandelt hätten – sei einiges unglücklich verlaufen und die speziellen Bedürfnisse der Grenzregion nicht berücksichtigt worden. Was über Jahre zusammengewachsen ist, sei quasi in der Mitte durchgeschnitten worden. „Aus einem Mond wurden zwei Halbmonde. Das darf so nicht noch einmal passieren“, sagte Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange, die nach zwei Jahren Amtszeit den Vorsitz an ihren bisherigen Stellvertreter Arbeit der TAFF wird fortgesetzt – ohne Glücksburg? Flensburg (mm) – Im Rahmen der Gesellschafterversammlung der Tourismusagentur Flensburger Förde (TAFF) haben die Partner Harrislee, das Amt Langballig und Flensburg Stellung zur jüngsten Entscheidung der Glücksburger Stadtvertretung genommen den ausgehandelten Kompromiss zwischen den Partnern als Grundlage für ein zukünftiges gemeinsames Handeln erneut abzulehnen: „Wir bedauern die Glücksburger Entscheidung zutiefst, gleichwohl respektieren wir sie. Die erfolgreiche Arbeit der TAFF muss und wird von den Partnern aus Harrislee, Langballig und der Stadt Flensburg fortgesetzt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Flensburger Rathaus. Gorm Casper bleibt Geschäftsführer der Gesellschaft. Im Rahmen der Neuausrichtung bleibe die Tür für Glücksburg offen. Zunächst werde die TAFF ab 2022 aus den Partnern Harrislee, Langballig und Flensburg bestehen. Preben Jensen (Region Syddanmark) übergab und nun dessen Rolle einnimmt. Auch Preben Jensen bekräftigte mit Blick auf die Reisefreiheit und eine weitere Pandemie oder mögliche zweite Welle, dass man künftig als Region gemeinsam vor solchen Entscheidungen in Kopenhagen und Berlin angehört werden wolle: „Daran wollen wir arbeiten“. Auch im Hinblick auf eine mögliche Lagerung von atomarem Bauschrott auf der Deponie in Harrislee will die Grenzregion sich klar positionieren. Auf der nächsten Sitzung im September soll eine entsprechende Resolution auf den Weg gebracht werden. Ganz oben auf der Agenda steht auch das Thema grenzüberschreitender ÖPNV, dass durch die Pandemie etwas in den Hintergrund getreten sei. „Die Grenzkontrollen haben es uns schwer gemacht die Fahrpläne einzuhalten“, sagte Simone Lange. Das ändere aber nichts an der grundsätzlichen Haltung: „Wir wünschen uns eine bessere Anbindung“, so Lange. Jubiläumsfeierlichkeiten werden nachgeholt Daran soll ebenso gearbeitet werden, wie an einer gebührenden Würdigung der friedlichen Grenzziehung per Volksabstimmung vor 100 Jahren. Viele der geplanten Jubiläums-Aktivitäten auf beiden Seiten der Grenze mussten wegen der Einschränkungen zunächst gestrichen werden, sollen aber bis zum Sommer nächsten Jahres nachgeholt werden. „Darauf legen wir aus Flensburger Sicht ebenso wie die Landesregierung großen Wert“, erklärte Simone Lange. Auf dänischer Seite koordiniert der frühere Flensburger OB Simon Faber als Projektleiter in Apenrade die Grenzfeierlichkeiten. „Sein Vertrag wurde um ein halbes Jahr verlängert, damit eine Vielzahl von Veranstaltungen nachgeholt werden kann“, berichtete der Leiter des Regionskontors in Pattburg, Peter Hansen. Ausstellung im Kulturhof Flensburg (mm) – Ab dem 1. Juli 2020 zeigt die Malerin Magret Thomsen für 2 Monate einen Querschnitt ihrer Bilder im Kulturhof Flensburg. Von Wasser bis Tier ist vielerlei vertreten. Magret Thomsen ist geboren und aufgewachsen in Schwerin. Sie erlebte die DDR. Sie nutzte ihr ausgeprägtes Interesse für Natur und Kreativität seit frühester Jugend. Mit der Wende zog es sie nach Schleswig-Holstein. In ihren oft surrealen Bildern und Skulpturen verarbeitet sie Eindrücke und Stimmungen und lässt ihrer Fantasie freien Lauf. Ihr künstlerisches Interesse ist breit gefächert. Hin und wieder übernimmt sie individuelle Auftragsarbeiten. Heute lebt und arbeitet Magret Thomsen in Handewitt. Die Ausstellung lädt bis Ende August 2020 zum Betrachten der Bilder ein. Ort: Kulturhof Flensburg e. V. Brasseriehof, Große Straße 42 - 44. Geöffnet mittwochs bis sonntags 14 - 18 Uhr. Anonyme Alkoholiker Flensburg (mm) – Um Menschen mit Alkoholproblemen und deren Familienangehörigen Hilfe und Unterstützung zu bieten gibt es eine Kontakt-Telefonnummer der Anonymen Alkoholiker, die „rund um die Uhr“ erreichbar ist. Anonyme Alkoholiker und Familienangehörige: 0461 582626. Bürgerhaus Harrislee (mm) – Aufgrund zwingend erforderlicher Umstellungsarbeiten durch die Telekom ist das Bürgerhaus Harrislee am Mittwoch, 8. Juli vormittags bis voraussichtlich 10:00 Uhr telefonisch nicht erreichbar.
Anstößige Werbung in Flensburg bald Geschichte Verena Balve. Foto: Stadt Flensburg Flensburg (bni) – Manchmal fragt man sich beim Anblick von Werbung, was sich das Unternehmen dabei eigentlich gedacht hat: junge Frauen, die sich im Bikini auf Sportwagen räkeln oder zweideutig über Restaurantspeisen „herfallen“. Mit ähnlich abwertender oder diskriminierender Werbung soll in Flensburg jetzt Schluss sein. Das Gleichstellungsbüro der Stadt Flensburg stellte kürzlich eine neue Kampagne für diskriminierungsfreie Werbung vor. „Diskriminierung aufgrund von Geschlecht ist in der medialen Öffentlichkeit sehr stark vertreten,“ sagt Marlene Langholz- Kaiser, stellvertretende Vorsitzende des Gleichstellungsausschusses der Stadt. „Wenn wir Gleichberechtigung vorantreiben wollen, müssen wir auch auf Bilder achten.“ Bilder haben Wirkung, ganz besonders auf Kinder und Jugendliche. Auch für Werbung gilt das Recht auf freie Meinungsäußerung, was jedoch nicht die Bedienung von Stereotypen rechtfertigt, denn so werden überholte Denk-weisen aufrechterhalten. Mit der Kampagne für diskriminierungsfreie Werbung – Teil Marlene Langholz-Kaiser mit dem Flyer. des „Aktionsplan geschlechtergerechte Stadt“ – will die Stadt Haltung zeigen. Zur Information und Aufforderung an die BürgerInnen, sich zu engagieren, liegen u. a. Flyer z. B. in der Stadtbibliothek und der VHS aus. Wer zweifelhafte Werbeinhalte, ganz gleich ob an der Bushaltestelle, online oder im Radio, Fernsehen oder im Einzelhandel wahrnimmt, kann sich per E-Mail an gleichstellungsbuero@flensburg.de wenden (am besten mit Foto). Ein städtisches Gremium aus Vertretern aus Verwaltung und Politik wird die Beschwerden dann prüfen und in gegebenem Fall auch die Werbetrei-benden auffordern, „die Werbung abzuhängen,“ sagt Verena Balve, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Foto: Nielsen Für einen Bewusstseins-wandel bei den Werbetrei-benden ist es wichtig, „ins Gespräch zu kommen“, so Balve. Man muss, „an Strukturen herangehen“, sagt Langholz-Kaiser, damit sich wirklich etwas ändert. „Vorsätzlich ist die Diskriminierung in den wenigsten Fällen,“ betont Balve, aber der potenzielle Imageschaden aus schlechter Werbung sollte jedem Unternehmen klar sein. Erfreut ist Balve über die Offenheit von Thomas Bauer von der ZOB GmbH, die die Mehrzahl aller Werbeflächen in Flensburg verpachtet. Zur Beschlusslage aus dem Februar 2019 mit der Aufforderung an die Stadt Flensburg, eine verbindliche Strategie für eine geschlechtergerechte Stadt zu entwickeln, zählt auch die Aufnahme der Diskriminierungsfreiheit von Werbung in alle städtischen Verträge mit Partnerunternehmen. Flensburg reiht sich mit dieser Initiative für diskriminierungsfreie Werbung in die Reihe von Städten wie Bremen, Berlin, Frankfurt, Leipzig und München ein. In Schleswig-Holstein ist Flensburg, so Balve, ein Vorreiter, denn ähnliche Initiativen sind, z. B. in Lübeck, bisher gescheitert. Wer Anhaltspunkte über fragwürdige Werbung sucht und sich über die Bewertungskriterien informieren möchte – unter dem Motto: „Mach mit!“ für eine diskriminierungs-freie Stadt und Gesellschaft – findet unter werbemelder.in (von Pinkstinks.de) viele Angaben. Engagierte Bürger wie Werbetreibende können sich so an der Gestaltung eines Stadtbildes beteiligen, das die Grundwerte und Menschenrechte unserer Gesellschaft widerspiegelt AUS DER REGION Harrislee (mm) – Ulrich Most und Rolf Henningsen überbrachten auf digitalem Weg, wie es in diesen kontaktarmen Zeiten möglich ist, die frohe Kunde, dass die Interessensgemeinschaft Harrisleer Unternehmen (IHU) 1000 Euro aus dem Erlös des Harrisleer Weihnachtsmarktes für die Bildungslandschaft Harrislee spendet. Mit der wertvollen Spende wird das „Hyggelig“- Angebot ermöglicht. Hyggelig ist eine kostenlose Eltern- Kind-Gruppe für die Entwicklungsbegleitung vom 6. bis 12. Lebensmonat. Zusammen mit einer Anleiterin singen und spielen die Familien und tauschen sich aus - sie lassen es sich gut gehen. Die IHU hat das Ziel die Leistungsfähigkeit und Attraktivität der Harrisleer Unternehmen zu stärken. Neben dem Weihnachtsmarkt organisiert die IHU das „Harrisleer Schaufenster“, die Gewerbe- Leistungsschau in Harrislee. Es bleibt zu hoffen, dass es in der Weihnachtszeit wieder möglich sein wird, auf dem schönen Weihnachtsmarkt in Harrislee Begegnungen zu ermöglichen. Flensburg - 1. Juli 2020 - Seite 5 IHU spendet an Schutzengel Im Kreis Schleswig-Flensburg erfassen 10 Bildungslandschaften jeweils die gesamte Landschaft der Bildungsangebote in ihrer Region. Der Mensch lernt während seines ganzen Lebens und nicht immer findet diese Bildung in Kursen oder institutionalisierten Einrichtungen statt. Die Bildungslandschaft Harrislee versucht offen zu sein, all diese Angebote wahrzunehmen und zu vernetzen. Aktuell liegt der Schwerpunkt in der frühen Bildung. Einen Überblick über die Angebote finden Sie auf der Homepage http://www. schutzengel-flensburg.de/ familien/bildungslandschaftharrislee/ . Der Kreis Schleswig-Flensburg und die Gemeinde Harrislee unterstützen die Bildungslandschaft, die vor Ort durch die gemeinnützige Schutzengel GmbH koordiniert wird. Die Vernetzung von Bildungsangeboten ist aus unterschiedlichen Gründen wünschenswert, wie z.B. die Schaffung bestmöglicher Bildungschancen für jedes Kind oder die Reduzierung von Doppelstrukturen Auch am Sonnabend sammelten die Karstadt-Mitarbeiter fleißig Unterschriften. Foto: Philippsen TAFF-Gesellschafterversammlung setzt sich für Karstadt-Fililale ein Flensburg (mm) – Die Gesellschafterversammlung der TAFF hat sich auf ihrer Sitzung auch mit der drohenden Schließung des Karstadt- Warenhauses in Flensburg beschäftigt. Dabei wurde von den Partnern insbesondere der touristische Standortfaktor des Kaufhauses als Anker der Flensburger Innenstadt hervorgehoben. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Helmut Trost, weißt in diesem Zusammenhang auf die Besonderheiten des Hauses hin: „Das Karstadt-Haus in Flensburg hat eine besondere Stellung in unserer deutsch-dänischen Grenzregion, da es vor allem von den Gästen unserer Stadt lebt. Es festigt den Status Flensburg als Standort mit interessanter Geschichte, hoher Aufenthaltsqualität und einem attraktiven Einkaufsangebot, dass vor allem unsere dänischen Kunden lockt. Mit der daraus resultierenden Nachfrage hat das Haus ein Potential, das im Konzernkontext nicht ausreichend gewürdigt wird“. Auch Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange schließt sich dem Aufruf zum Erhalt des Warenhauses an: „Ich habe mich bereits vor der Schließung beim Galeria- Karstadt Konzern nach den Perspektiven für unsere Flensburger Karstadt-Filiale erkundigt, da das Warenhaus eine wichtige Ankerfunktion in unserer Innenstadt einnimmt und viele Arbeitnehmer, vor allem auch Frauen, betroffen sind. Bisher habe ich keine Zahlen gesehen, die eine Schließung ausreichend begründen können“. Als regionaler touristischer Zusammenschluss sind sich die Partner einig, dass sich die Schließung negativ auf die gesamte Region auswirken würde und fordern den Galeria-Kaufhof Konzern dazu auf, die Schließungsabsichten zu verwerfen.
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