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MoinMoin Flensburg 04 2020

Flensburg - 22. Januar 2020 - Seite 2 SEITE 2 Katrine Hoop (Mitarbeiterin des Frauenhauses), Anja Holtgreve (LC Alexandra), Helga Thiemke-Dederichs (Präsidentin des LC Alexandra), Conny Meesenburg (Orpheus) und Marie Srogosz (Vorstand des Frauenhauses). Flensburg (kira) – Das Frauenhaus bietet Frauen in Not eine Hilfe und eine vorübergehende Unterkunft. Vor acht Jahren bekam das Frauenhaus in Flensburg eine neue Küche, organisiert vom Lions Club Flensburg-Alexandra. Aber acht Jahre stetig wechselnder Nutzer und mit teils gut zwanzig Bewohnern im Haus haben an der Küche ihre Spuren hinterlassen. Dies nahm sich der Lions Club Flensburg-Alexandra zum Anlass, in Zusammenarbeit Foto: Kutscher 2.000 Euro für das Frauenhaus mit dem Orpheus Theater ein Spendenkonzert zu organisieren. Das Theater stellte seine Räumlichkeiten und die Künstler Conny Meesenburg, Orkhan Huseinly, Leon Mancilla und Mofi Moritzen ihr großartiges Können kostenfrei zur Verfügung. Die 2.000 Euro Erlös aus diesem Arrangement gehen nun an das Frauenhaus in Flensburg für die Renovierung der Küche, damit auch in Zukunft die Bewohner des Hauses in guten Verhältnissen leben können. Das neue Jahr kulinarisch fest im Blick Glücksburg (sj) – Im Rahmen einer großen Neujahrs-Party begrüßte der DEHOGA-Kreisverband Schleswig-Flensburg das noch junge Jahr 2020. Der Einladung zum äußerst beliebten Jahresempfang folgten zahlreiche Mitglieder sowie Ehrengäste aus der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Der erste Vorsitzende Hans-Peter Hansen und Geschäftsführer Günter Blankenagel freuten sich dabei unter anderem über die Teilnahme von Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange, Stadtpräsident Hannes Fuhrig und Kreispräsident Ulrich Brüggemeier. Eine geeignete Kulisse für den würdevollen Empfang lieferte dabei das neue Strandrestaurant „Glückselig“, das direkt am Ostseestrand gelegen eine hochwertige nordische Simone Lange und Hannes Fuhrig. Flensburg (mm) – Vor 75 Jahren am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Seither wird alljährlich an diesem Datum der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Ohne Erinnerung keine Zukunft – Unter dieser Überschrift lädt die Jüdische Gemeinde Flensburg e.V. gemeinsam mit der Stadt zu einer Gedenkveranstaltung am 27. Januar um 17 Uhr in die Bürgerhalle des Rathauses ein. Auf die Die Gastgeber Hans-Peter Hansen und Günter Blankenagel (v. li.). Küche mit herzlichen Service- Arrangements verbindet. In seiner Eröffnungsrede nutzte Geschäftsführer Günter Blankenagel die Gelegenheit dazu, drängende Themen des Hotel- und Gaststättengewerbes anzusprechen. Die steuerliche Gleichbehandlung bei unterschiedlichen Zubereitungs- und Verzehrmöglichkeiten steht für den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband derzeit ganz oben auf der Prioritätenliste. „Fair schmeckt´s besser“ lautet das Motto und dabei spielen wettbewerbsfähige Bedingungen und nachhaltige Zielsetzungen eine entscheidende Rolle. Hintergrund: Aktuell werden für Essens-Angebote zum Mitnehmen 7 Prozent Mehrwertsteuer erhoben, für Speisen im Restaurant 19 Prozent. „Wir erwarten, dass Essens-Angebote steuerlich gleichbehandelt werden, Begrüßung durch Gershom Jessen, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Flensburg, und die Gedenkansprache von Oberbürgermeisterin Simone Lange folgt ein Programm mit Beiträgen von: • Dov-Levy Barsilay, Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein, • Kristina Vulf und Alex Grabowski über Shoah-Überlebende der Jüdischen Gemeinde Flensburg, Foto: Jonas unabhängig von der Art der Zubereitung und des Verzehrortes. Es ist für uns eine Frage der Steuergerechtigkeit, der Wertschätzung und vor allem auch der Zukunftssicherung für unsere Familienbetriebe“, so Günter Blankenagel. Der DEHOGA- Kreisverband befürwortet ausdrücklich einen reduzierten Mehrwertsteuersatz für Lebensmittel, wie er derzeit in 21 von 28 EU-Mitgliedsstaaten gilt. weiter auf www.moinmoin.de Tag des Gedenkens in der Bürgerhalle • Jan-Christian Schwarz, Geschichtslehrer, mit Schülerinnen und Schülern des Alten Gymnasiums Flensburg, • Michael Mages und der Kinder- und Jugendchor der St. Nikolai-Kirche, das musikalisch umrahmt wird durch das Klarinettenensemble der Musikschule Flensburg unter Leitung von Ivo Igaunis. Die Veranstaltung ist öffentlich. Alle Interssierten sind herzlich eingeladen. Täglich wissen, was los ist! Sie interessieren sich für Nachrichten und Geschichten aus und über unsere Region? Wir informieren Sie täglich und aktuell auf www.moinmoin.de.de | Polizei Fahndung nach 18-Jährigem | Politik Podiumsdiskussion: „Emissionsfreie Energieversorgung“ | Sport Magnus Rød fällt lange aus ... einfach weiterlesen Impressum Herausgeber/Verlagshaus: Kopp & Thomas Verlag GmbH Am Friedenshügel 2, 24941 Flensburg Postfach 22 65, 24912 Flensburg Telefon: 0461 588-0, Telefax: 0461 588-58 E-Mail: ktv-verlag@moinmoin.de www.moinmoin.de Private Kleinanzeigen-Annahme: 0461 588-8 Verteilung: Telefon: 0461 588-0 Telefax: 0461 588-9400 Lokal-Redaktion: Flensburg: Alice Krumrey (verantw.) Telefon: 0461 588-300 E-Mail: krumrey@moinmoin.de Michael Philippsen (verantw.) Telefon: 0461 588-301 E-Mail: philippsen@moinmoin.de Sonderthemen/-produkte: Nicola Jahn (verantw.) Telefon: 0461 588-303 E-Mail: jahn@moinmoin.de Telefax: 0461 588-333, E-Mail: redaktion@moinmoin.de Schleswig/Angeln: Alice Krumrey (verantw.) 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Handelsregister Flensburg HRB 703. AUS DER GESCHÄFTSWELT Schülerhilfe in Mürwik spendet Lernstipendium Oberbürgermeisterin Simone Lange empfängt ein Lernstipendium für ein sozial benachteiligtes Kind von Schülerhilfe Inhaberin Britta Oetelshoven und Mitarbeiterin Sarah Wolff. Foto: Kutscher Flensburg (kira) – Sozial benachteiligte Kinder sollten nicht auch noch in ihrer Ausbildung benachteiligt werden. Diesem Gedankengang folgend spendete die Schülerhilfe anlässlich der Eröffnung ihrer zweiten Filiale am Marrensdamm 6 in Flensburg ein Lernstipendium im Wert von 3.000 Euro. Die Spende wurde am verganengenen Donnerstag von Oberbürgermeisterin Simone Lange persönlich entegegengenommen. „Ich bekomme sehr viele Einladungen und muss oft absagen, aber als ich diese bekam, habe ich sofort gesagt: da will ich persönlich hin. Mir ist Ihre Arbeit nämlich sehr wichtig.“, lobte Simoner Lange das Engagement der Inhaberin Britta Oetelshoven, die auch die Niederlassung am Nordermarkt leitet. Sauermann-Preis vergeben Flensburg – Die Holzbildhauerei ist ein altes Kunsthandwerk, für das Flensburg einst als Hochburg galt. Die Berufsfachschule Holzbildhauerei ist die einzige Einrichtung in Schleswig-Holstein, die die Möglichkeit bietet, einen Innungsberuf als schulische Vollzeitausbildung zu lernen. Um dies zu unterstützen vergibt die Heinrich- Sauermann Stiftung einen Preis an Holzbildhauer im letzten Jahr ihrer Ausbildung. Die Empfänger des Preises werden durch einen Wettbewerb ermittelt. In diesem Jahr war das Thema des Wettbewerbs „Raum - Volumen - Fläche“. Die drei Gewinnerinnen Laura Einert (1. Platz mit „Home“, vorne). Naima Kürsten (2. Platz mit „Cellofrau“, li.) und Wibke Kaese (3. Platz mit „Nautilus“, re.) bekamen 800, 600 und 400 Euro. Stiftungsvorstand Arno Hahn (Mitte) gratulierte. Text/Foto: Kutscher Grundlagenwissen für Führungskräfte Flensburg (mm) – Motivation, Selbstverantwortung, Kommunikation – Führungskräfte müssen vielfältige Fähigkeiten mitbringen und diese den zeitgemäßen Erwartungen von Mitarbeitern anpassen. Hilfreiche Techniken und Instrumente lernen Interessierte ab dem 10. Februar in einer dreitägigen Weiterbildung „Mitarbeiterführung Grundlagen“ der Wirtschaftsakademie in Flensburg (Heinrichstraße 16). Anmeldungen sind bis zum 30. Januar möglich. Weitere Informationen und Anmeldung bei Aylin Ayana von der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein unter Tel. 0461 50339-11, per E-Mail an aylin.ayana@wak-sh.de sowie im Internet unter www. wak-sh.de Du nimmst ab, deine Krankenkasse zahlt! _ 8 Wochen Online-Abnehmprogramm _ Sie starten, wann Sie wollen _ Sie essen, was Ihnen schmeckt _ Ihre Krankenkasse zahlt! Meine Erfolgsstory im Seidon: Minus 24 Kilo! Flensburg (mm) – Bente (41), aus Flensburg: „Mein Arzt hatte mir empfohlen mich zu bewegen. Lust dazu hatte ich keine, aber er hatte einfach recht. Nach einem intensiven Trainergespräch entschied ich mich für eine Mitgliedschaft im Seidon: eine sehr gute Entscheidung!“ Bente hatte bereits Erfahrungen aus anderen Studios sammeln können und diese waren nicht positiv. Vom Seidon war Sie sehr positiv überrascht und konnte einen ganz großen Unterschied zu anderen Studios erkennen. „Im Seidon sind alle Angestellten bemüht um ihre Kunden, egal ob es um die Ausführung der Übungen geht , neue Übungen vorzustellen oder den Trainingsplan anzupassen. Man wird nicht sich selbst überlassen. Auch das Sportoutfit ist nicht wichtig, sondern lediglich die sportliche Aktivität.“ Bente erreichte innerhalb eines Jahres einen Gewichtsverlust von 24kg und steigerte nebenbei sogar Ihre Kraft und Ausdauer. Schaffen Sie es wie Bente (re.): 24 Kilo sind weg! Bente auch! Sichern Sie sich ein unverbindliches Trainererstgespräch, wie es auch Bente hatte, und informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten. Foto: Seidon

Kinderkirche Flensburg (mm) – Die Kinderkirche St.Gertrud trifftsich am Sonnabend, 25. Januar von 10-12Uhr in der Kirche, Marienhölzungsweg 51. Eingeladen sind alle Kinder von 4–ca. 12 Jahren zum Kennenlernen einer biblischen Geschichte mit spielen, singen, malen/basteln, feiern, und Mittagsimbiss. Thema: Josef in Ägypten. Nach der Geschichte geht es weiter in altersgemäßen Gruppen. Leitung: Theologin Grote und das KinderKirchenTeam. Eltern dürfen ihre Kinder gerne begleiten. Kinderbücherei Flensburg (mm) –Auch im neuen Jahr bietet der Förderverein der Stadtbibliothek Flensburg wieder ein buntes Programm für Kinder ab 5Jahre inder Kinderbücherei an. Am Dienstag, 28. Januar, 16 Uhr: Leder för lütte Lüüd – plattdeutsche Lieder und Geschichten von undmit Günter Herrmann. Filmvorführung Niehuus (mm) – Neunzig Kilometer Grenze in neunzig Minuten Film: „Schritt für Schritt entlang der deutschdänischen Grenze“ lautet der Titel des noch vor dem Wildschweinzaun gedrehten Films, den Horst Hinrischsen, Nico Bossen und Michael Christiansen am Mittwoch, 29. Januar um 19.30 Uhr in der Alten Schule Niehuus, Schloßberg 36, präsentieren. Hilflos in der Notaufnahme Flensburg (lip) – Auch wenn Gertrud Brodersen nach erfolgreicher OPinzwischen auf dem Wege der Besserung ist –bei jedem Besuch im Krankenhaus werden Sonja Andresen und Klaus-Peter Brodersen an jenen verhängnisvollen Tag in der Notaufnahme erinnert. Freitag, der 13. begann damit, dass ihre84-jährige Mutter beim morgendlichen Friseurbesuch auf der Eingangstreppe ausgerutscht und auf den Gehweg gefallen war. „Anstatt gleich den Notarzt zu rufen, hat der Friseursie zumHausarztgefahren. Der wiederum hat sie zum Unfallchirurgen in der Apenrader Straße geschickt“,berichtet Sonja Andresen,die gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrer Mutter glatte zwei Stunden im Wartezimmer verbrachte, ehe die alte Dame per Krankentransport in die Diako gebracht wurde. Doch was dann passierte bzw. nicht passierte macht Sonja Andresenund ihren Bruder Klaus, der gleich nach der Arbeit indie Notaufnahme geeilt war, immer noch wütend und sprachlos zugleich. „Gleich nach der Ankunft wurde meine Mutter in einen Rollstuhl gesetzt und in dem saß sie dann volle zehn Stunden, ohne dass sich jemand um sie gekümmert hat“, erzählt Sonja Andresen. Tapfer habe ihre Mutter die Schmerzen ertragen –und mit ihr viele andere Patienten in der völlig überfüllten Notaufnahme. Unter anderem ein Mann, der seine Hand in eine Walze bekommen hatteund eine alte einsame Dame,die immerwiedervergeblich „hallo, hallo“gerufenhabe. „Unsere Mutter hat sich nicht einmal getrautetwas zu trinken, weil sie Angst hatte, dass sie dann auf Toilette muss“, ergänzt Klaus- Peter Brodersen. Das Personal sei offenbar völlig überfordert gewesen. „Haben die mich vergessen, kommeich auchmal dran?“, habe seine Mutter verzweifelt gefragt. Schließlich sei ihm der Kragen geplatzt und er habe sich einen jungen Assistenzarzt geschnappt. „BeschwerenSie sich doch. Wir freuen uns, wenn Sie sich beschweren“, habe dieser geantwortet. Immerhin wurdeseine Mutter nunendlich auf eine Trage gelegt.Doch dann musste sie wieder warten bis schließlich dieBlase zu sehr drückte. Aber keine Schwester hatte Zeit bis eine Patientin, die offenbar selbst Krankenschwester war, anbot ihr mit einer Bettpfanne zu helfen. Nach über zehn Stunden endlos langer Warterei wurde Gertrud Brodersen endlich geröntgt und nach dem anschließenden MRT auf Station gebracht. „Am nächsten Morgen um 10 Uhr ist sie dann operiert wurden“, berichten die Geschwister, die heilfroh waren, als sie Notaufnahme endlich in den späten Abendstunden verlassenkonnten –nichtohneden gelben Beschwerdezettelin die andiesem Taggut gefüllte Boxzuwerfen. Alle 20 verblieben Patienten hätten einen Zettel ausgefüllt, berichtet Klaus-Peter Brodersen. „Das sind unhaltbare Zustände. Es kann nicht sein, dass der Sparzwang auf dem Rücken der Patienten ausgetragen wird“, findet das Geschwisterpaar. Sonja Andresen und Klaus-Peter Brodersen sind immer noch empört über die Zustände in der Notaufnahme. Foto: Philippsen Krankenhausleitung bedauertden Vorfall Das sieht auch die Krankenhausleitung so. „Wir bedauern denVorfallund die zumTeil sehr langen Wartezeiten fürdie ältere Dame wie für andere Patienten, die sich leider immer wieder ergeben“, erklärt Dr. Christian Peters, Geschäftsführer des Diako Krankenhauses auf MoinMoin- Nachfrage. Deutschlandweit würden alle Krankenhaus- Notaufnahmen unter einer sehr angespannten Personalsituation, resultierend aus dem allge- SEITE 3 meinen Fachkräftemangel und einer unzureichenden Finanzierung der Krankenhäuser für die Notfallbehandlungen leiden. Unddie Belastungder ZNA, die für den gesamten nördlichen Landesteil plus Teile des südlichen Dänemarks zuständig ist, ist enorm hoch: „Wir habenrund 60.000 Patienten inder Notaufnahme pro Jahr –das ist fast einmal die ganze Bevölkerung vonFlensburg“,gibtDiako-Pressesprecher Ole Michel zu bedenken. „Zur Verschärfung der Situation tragen leider auch die vielen Patienten bei, die indie Notaufnahmen drängen, ohne ein wirklicherNotfall zu sein. Bei uns sind es ungefähr ein Drittel der Patienten, die uns zum Teil deshalb aufsuchen, weil sie bei niedergelassenen Ärzten keinen Termin bekommen. Wir brauchen die Zeit für akut lebensbedrohliche Notfälle wie z.B. Herzinfarkte, Schlaganfälle und schwere Verletzungen“, ergänzt Dr.Peters. Oft würden die Wartenden gar nicht mitbekommen, dass gerade im Schockraum um das Leben eines Menschen gekämpft werde. „Wenn nur tatsächliche Notfällekämen, hätten wir auch kürzere Wartezeiten. Dennoch werden diese Patienten in unserer ZNA allesamt pflegerisch, ärztlich sowie medizinisch behandelt.Leidermit zumTeil stundenlangen Wartezeiten wegen der genannten Gründe“, soDr. Peters weiter. „Es liegt auch in unserem Interesse, Wartezeiten wenn irgendmöglichzuvermeiden. Aber ursächlich für lange Flensburg -22. Januar 2020 -Seite 3 Wartezeiten sind die genannten Fehlsteuerungen unseres Gesundheitssystems, die von unserer Seiteaus kaum beeinflusst werden können.“ Die Politik hatdas Problem erkannt Die Probleme scheinen nun aber von der Politik erkannt worden zu sein. „Künftig soll in sogenannten ‚Integrierten Notfallzentren‘ die Notfallversorgung rund um die Uhr in den Händen der Kassenärztlichen Vereinigung liegen, mit dem Ziel, dass Erkrankte und Verletzte, die keine echten Notfälle sind, inseparat ausgewiesenen Räumen der Kassenärzte und nicht mehr in den Notaufnahmen der Krankenhäuser behandelt werden“, berichtet Dr.Peters. Die Notaufnahmen sollen dann echten Notfällen und lebensbedrohlichen Erkrankungen (schwere Verkehrsunfälle, Herzinfarkt, Schlaganfall usw.) vorbehalten sein.

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