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MoinMoin Südtondern 03 2018

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-Anzeige- Husum/Südtondern - 17. Januar 2018 - Seite 6 150 Jahre Seit 150 Jahren am Puls der Baubranche 150 Jahre „C.G.“ – die Firmen- Geschichte in Bildern Seit Ende 1929 wird C.G. von der Familie Singelmann geführt. Heute ist Christian Singelmann (r.) in vierter Generation geschäftsführender Gesellschafter, seine Schwester Stefanie Asmussen verantwortlich für das Marketing. Vater Ove Singelmann hat sich inzwischen zurückgezogen. Fotos: Klein / Privat Reine Handarbeit – anfangs noch in Husums Innenstadt Abladen am Hafen – auch hier natürlich per Hand Mildstedt (hk) – Einen außergewöhnlichen Geburtstag feiert in diesem Jahr einer der ältesten Holz- und Baustoffhändler hierzulande: C.G. Christiansen, von allen kurz „C.G.“ genannt. Vor 150 Jahren, am 13. Januar 1868, legte der erst 31-jährige Carl Georg Christiansen den Grundstein, als er sich in der Husumer Großstraße 11 mit einer Holzhandlung selbstständig machte. Damit begann die Erfolgsgeschichte eines mittelständischen Familienunternehmens, das dank kaufmännischen Geschicks, Weitsicht und Mut seiner jeweiligen Inhaber sowie des unermüdlichen Engagements seiner Mitarbeiter alle Zeitläufte überstand und heute zu den Vorzeigebetrieben der Region gehört. Möglich war dies zudem nur, weil man stets auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit seinen Geschäftspartnern bauen konnte, dafür möchte das C.G.-Team nun mit verschiedenen Aktionen, die sich durch das gesamte Jubiläumsjahr hindurchziehen, ganz herzlich „danke“ sagen. Nachfolger, nicht nur als Kaufmann aktiv, sondern engagierte sich auch gesellschaftspolitisch, so arbeitete er eine Zeitlang im Commerzium mit und wurde 1872 zum britisch-irischen Vize-Konsul für Husum ernannt. Nach fast 40 Jahren übergab er 1906 das Unternehmen an seinen Sohn Carl-Johann Friedrich Christiansen. Da dessen Sohn an einer unheilbaren Krankheit litt und früh starb, eröffnete sich für den damals 50-jährigen Hans Wilhelm Gerhard Singelmann die Chance, 1929 Partner und 1930 Alleininhaber der Husumer Holzhandlung zu werden. Vom Holzhandel zum modernen Baustoffzentrum Der gebürtige Trittauer hatte Banker gelernt, war vor allem aber ein begnadeter Kaufmann, erinnert sich sein Enkel Ove Singelmann. 1906 nach Chile ausgewandert, wo er zu einem gewissen Wohlstand gelangte, veranlasste ihn die Wirtschaftskrise nach 1918 zur Rückkehr in die Heimat. Hier arbeitete er zunächst in seinem ursprünglichen Beruf, sein „Unternehmer-Gen“ ruhte jedoch nicht, er wollte sich wieder beweisen. Die Chance dazu ergab sich eher zufällig: Durch ein Gespräch mit einem Husumer Kaufmann auf dem Hamburger Hauptbahnhof erfuhr er von der Lage bei C.G. Christiansen. Schlussendlich erwarb der ambitionierte H.W.G. Singelmann 1929 Anteile an der Firma C. G. Christiansen und brachte das Unternehmen voran – bis der zweite Weltkrieg ausbrach: Eingezogene Mitarbeiter, konfiszierte Fahrzeuge und Materialien machten es fast unmöglich, den Betrieb „über Wasser zu halten“. Nach 1945 diente das C.G.-Lager der englischen Besatzungsmacht als Sammelplatz für Holz, Reifen, Öfen, Bau- und Treibstoffe; über Bezugsscheine konnte die einheimische Bevölkerung diese Waren hier erhalten. Und als die Engländer die Reste dieses Sortiments am Ende der Besatzungszeit auf dem Betriebsgelände hinterließen, war das praktisch die Geburtsstunde des Baustoffhandels bei C.G. Nach der Währungsreform begann H.W.G Singelmann, sukzessive Verantwortung an seinen aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Sohn Hans Heinrich Thomas, einen ausgebildeten Holzkaufmann, zu delegieren, um ihm dann, als 41-Jährigem, das Unternehmen 1956 in Gänze zu überschreiben. Courage und Visionen Der Junior baute den Betrieb aus, modernisierte ihn, ließ 1960 den ersten Gabelstapler durch Husums Hallen fahren und schuf mit Fortsetzung nächste Seite Wie alles begann ... Holzbearbeitungsmaschinen bei der Arbeit (Foto oben und unten) Was für uns heute kaum vorstellbar ist, war vor 150 Jahren tägliche Praxis: Die Holzhandlung C.G. Christiansen bediente ihre Kundschaft mit Pferdestärken, Dampf- und Körperkraft – ohne Telefon, Internet oder EDV. Und C.G. agierte erfolgreich, so dass der Firmengründer 1896 das zunächst angemietete Areal zwischen Groß- und Schlossstraße erwerben konnte. Dabei war der Husumer, ebenso wie später seine Viele C.G.-Mitarbeiter drängten sich bereits nach Kriegsenge in Husums Stadtmitte für den Fotografen zusammen. Penibel wurde vermessen und Buch geführt - alles sorgfältig per Hand. C.G. Christiansen ∙ Mildstedter Landstraße 3 ∙ 25866 Mildstedt ∙ Tel 04841-777-0 www.cgchristiansen.de

-Anzeige- Husum/Südtondern - 17. Januar 2018 - Seite 7 150 Jahre Wenn schon die Sonne nicht scheint, strahlen wenigsten die Mitarbeiter. Inzwischen sind es fast 200 an den vier C.G.-Standorten Sylt, Föhr, Flensburg und Mildstedt. Foto: Klein/Privat Fortsetzung einer markanten Firmenwagen- Lackierung in blau-gelben Stadtfarben die Keimzelle für die Marke C.G.. Aber in seine Ägide fielen auch die beiden Brandkatastrophen, die im Spätsommer 1962 innerhalb von nur sechs Wochen fast das Aus des Unternehmens bedeutet hätten. Die Frage der Ursache des ersten Feuers am 5. August war noch nicht endgültig geklärt, der Neuaufbau schon in vollem Gange, als am 23. September ein zweiter Brand erneut alles in Flammen aufgehen ließ. Jetzt stand Brandstiftung eindeutig fest, aber auch, dass es ein „Weiter so“ im engen Stadtzentrum von Husum nicht geben würde. Die Frage „Aufgeben oder neu beginnen“ beantwortete H.H.T. Singelmann mit Mut und Kampfgeist, der Brandstifter (der sich später stellte) sollte sein Ziel nicht erreichen. Noch im gleichen Jahr begann C.G. seinen Neustart – in Mildstedt, das dem Unternehmen kurzfristig ein geeignetes, drei Hektar großes Gelände mit der Möglichkeit eines Gleisanschlusses zu günstigen Konditionen angeboten hatte. Hier wurden (wegen der Erfahrungen mit den Bränden) weit auseinander liegende befahrbare Lagerhallen, moderne Holzbearbeitungsmaschinen und ein Verwaltungsgebäude errichtet. Parallel startete in den 1960er Jahren die dritte Generation ausgebildeter Singelmann- Holzkaufleute damit, die Marke C.G. in die Region zu transportieren. So baute Peter Horst Thomas Singelmann den Spezialbaustoffhandel Karl Gustav Hesse auf Sylt zu einer C.G.-Filiale aus. Später entwickelte er auf Föhr die Holz- und Kohlehandlung Karl Skov zu einer C.G.-Niederlassung. Als er 1970 in Mildstedt die Stelle eines Prokuristen antreten musste, übernahm sein Bruder Ove Klaus Martin Singelmann den weiteren Aufbau und die Leitung der Filiale auf Föhr, bis auch er 1974 nach Mildstedt wechselte. Der zukunftsorientierten Ausrichtung diente neben einer Spezialisierung ausgewählter Mitarbeiter auch die Entscheidung, mit zehn weiteren norddeutschen Baustoffhändlern 1974 die inzwischen bedeutendste Einkaufskooperation für den Baustoffhandel, die hagebau, zu gründen. Während die beiden seit 1982 als alleinige Geschäftsführer fungierenden Brüder noch 1983 gemeinsam den ersten hagebaumarkt in Unter der Ägide von Ove Singelmann (l.) entwickelte sich C.G. zum Marktführer für Fliesen an der Westküste; für Stefanie Asmussen und Christiansen Singelmann Freude und Ansporn zugleich. Niebüll aus der Taufe hoben und sich später in Schleswig an einem solchen Baumarkt beteiligten, war 1985, als Peter den Husumer Bautreff-Meißner übernehmen wollte, Ove jedoch nicht, der Zeitpunkt der Trennung gekommen; Ove wurde alleiniger Inhaber und Geschäftsführer von C.G.. 150 Jahre Wirt- schaftlich war es zu diesem Zeitpunkt sehr schlecht um C.G. gestellt, doch sein starker Wille und einzigartiger Unternehmergeist, seine Risikobereitschaft sowie die Loyalität der Mitarbeiter spornten Ove Singelmann an, sein Unternehmen in der sich ständig ändernden Baubranchenlandschaft fest und erfolgreich zu etablieren. C.G. Christiansen 2.0 Inzwischen hat die vierte Singelmann-Generation das Ruder übernommen: Während Tochter Stefanie Asmussen nach Lehre und Betriebswirtschaftsstudium seit zwölf Jahren die Marketingabteilung auf professionelle Beine stellt, hat der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann Christian Singelmann die Nachfolge in der Geschäftsführung angetreten. Gemeinsam haben sie 2015 die Flensburger Baustoffhandlung G.W. Müller übernommen und sie zu einem vierten C.G.- Standort gestaltet. Als nächstes steht die Digitalisierung auf der Agenda ganz oben an, noch im ersten Halbjahr 2018 sollen die Profi-Kunden online bestellen können. Nicht nur durch Qualität der persönlichen Beratung, sondern C.G. überzeugt auch durch seine immer aktuellen Ausstellungen, wie hier im Bereich Garten. Meilensteine 1868 Carl Georg Christiansen (*1837 †1916) gründet am 13. Januar die Holzhandlung C.G. Christiansen in der Husumer Großstraße 1896 Das zunächst angemietete Grundstück wird für 22.500 Reichsmark erworben 1872 Carl Georg Christiansen wird zum Vize-Konsul für Großbritannien und Irland ernannt 1906 Am 12. Juni wird Carl Johann Friedrich Christiansen (*1871) alleiniger Geschäftsführer und Inhaber 1929 Am 1. Januar wird die C.G. Christiansen oHG gegründet, um Hans Wilhelm Gerhard Singelmann (*1879 †1968) als Teilhaber aufzunehmen 1930 Per 1. Januar wird Hans Wilhelm Gerhard Singelmann Alleininhaber 1939 Mitarbeiter werden zum Zweiten Weltkrieg eingezogen, Material und Fahrzeuge konfisziert 1945 Nach Kriegsende stellt englische Besatzung Weichen für Baustoffhandel bei C.G. 1956 Hans Heinrich Thomas Singelmann (*1915 †1994) übernimmt das Ruder alleine 1960 Erstmals erhielten Firmenfahrzeuge die markante blau-gelbe Lackierung/ erster Gabelstapler nimmt in Husum seinen Dienst auf / Erwerb von Karl Gustav Hesse, Sylt 1962 1. Brand am 5. August 1962 2. Brand am 23. September 1962 Neubeginn in Mildstedt als Holz- und Baustoffhandel 1965 Peter Horst Thomas Singelmann beginnt, die erste C.G.-Filiale auf Sylt aufzubauen 1968 Holz- und Kohlenhandlung Karl Skov, Föhr, wird übernommen 1969 Fa. Köln in Lunden wird übernommen (und 1987 geschlossen) 1969 Peter Horst Thomas Singelmann erhält Prokura 1970 zum 1. März übernimmt Ove Klaus Martin Singelmann Wyk 1972 Erweiterung der Verwaltungsfläche um 280 qm 1974 Ove Klaus Martin Singelmann wechselt nach Mildstedt 1974 C.G. ist Gründungsmitglied der hagebau-Einkaufskooperation 1975 mit dem Abbau des Sägewerks in der Ladestraße verlässt die letzte C.G.-Station Husum; ein gebrauchtes Sägewerk nimmt in einer eigenen Halle in Mildstedt den Betrieb auf 1976 Neben Hans Heinrich Thomas werden auch die Söhne Peter und Ove Geschäftsführer 1980 die Filiale auf Föhr siedelt ins Wyker Gewerbegebiet um 1982 Peter und Ove übernehmen die C.G.-Anteile ihres Vaters 1983 der erste hagebaumarkt öffnete in Niebüll seine Pforten 1985 die Brüder trennen sich, Peter geht den „hagebaumarkt“- Weg, Ove den C.G.-Weg weiter 1988 der Hafenumschlagsbetrieb und Kieshandel Joh. Oldenburg, Föhr, wird übernommen 1990/91 Bau neuer Ausstellungs- und Verwaltungsflächen in Mildstedt 1993 125 Jahre C.G. mit 850 Gästen 1994 Neubau der Kommissionierungshalle 2001 neue Lagerhalle mit überdachter Verladezone 2005 Stefanie Asmussen, geb. Singelmann, übernimmt die Marketingabteilung 2008 eine neue Filiale wird im Tinnumer Gewerbegebiet errichtet 2009 Christian wird Co-Geschäftsführer und Anteilseigner 2011 Ove Singelmann überträgt seine Anteile an Stefanie (*1977) und Christian (*1978), letzterer wird alleiniger Geschäftsführer 2015 die Baustoffhandlung G.W. Müller in Flensburg wird übernommen C.G. Christiansen ∙ Mildstedter Landstraße 3 ∙ 25866 Mildstedt ∙ Tel 04841-777-0 www.cgchristiansen.de

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