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MoinMoin Schleswig 47 2017

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Aus der Region

Aus der Region Schleswig/Angeln - 22. November 2017 - Seite 16 Vorerst keine Parkplatzsorgen Schleswig – Die Stadt Schleswig lässt derzeit 14 Parkplätze am Bahnhof herstellen. Diese Maßnahme ist notwendig geworden, da die Bahnpendler bisher auf dem Areal geparkt haben, auf dem nun die neue Feuerwache gebaut wird. Die Ausgleichsparkplätze sind als Provisorium gedacht und werden nicht asphaltiert. Wie die Stadt mitteilt, betragen die Baukosten rund 25.000 Euro. Die Parkplätze können dann ab dem 1.Dezember 2017 benutzt werden. Text/Foto: Agentur Schleswig online: www.moinmoin.de Einfach wissen, was los ist! Täglich online, täglich aktuell – und näher dran am Geschehen. und auf facebook: www.facebook.com/ MoinMoinWochenzeitung Stockbrot, Punsch und Tombola Schleswig (mm) – Am Sonnabend, 25. November, lädt der Waldorf Kindergarten zu seinem 25. Martinsbasar ein. Wer Wert auf kreatives, handgemachtes, hochwertiges und außergewöhnliches Spielzeug, Kleidung oder Dekorationsgegenstände für Kinder, Enkel oder Freunde legt, wird hier sicher fündig. Am reichhaltigen Kuchenbuffet können es sich Groß und Klein schmecken lassen und die Stimmung in den Räumlichkeiten des Kindergartens genießen. Außerdem sorgen Stockbrot und Punsch am Feuer im Garten für eine heimelige Atmosphäre. In einer Tombola werden von Firmen aus der Region gestiftete Preise verlost. Ein traditionelles Highlight für die Kleinen ist das liebevoll arrangierte Puppenspiel, das jeweils um 15 Uhr und 16 Uhr von den Erziehern des Kindergartens vorgeführt wird. Interessierten Eltern bietet dieser Nachmittag auch die Möglichkeit, die Erzieher, den Kindergarten und die Elternschaft in einem entspannten Rahmen kennenzulernen. Der Martinsbasar findet von 14:30 bis 17 Uhr im Neufelder Weg 1a statt. Parkplätze sind sowohl im Neufelder Weg als auch am Domfriedhof vorhanden. Bürgervorsteherin Dagmar Ungethüm-Ancker und Bürgermeister Heiko Traulsen (r.) bei der Preisverleihung an Rainer Prüß. Literaturpreis für Rainer Prüß Kappeln (hs) – Der 27. Gewinner des Niederdeutschen Literaturpreises der Stadt Kappeln heißt Rainer Prüß. Der 1945 in Meldorf geborene Diplomdesigner lebt heute in Flensburg. Den Niederdeutschen Literaturpreis überreichten ihm Kappelns Bürgervorsteherin Dagmar Ungethüm-Ancker und Bürgermeister Heiko Traulsen in der „Alten Maschinenhalle“ in Form eines Schecks mit der auf 3.000 Euro erhöhten Summe und der Ehrenurkunde. Ausgewählt worden war Rainer Prüß durch die Jury des Schleswig Holsteinischen Heimatbundes (SHHB). In der Begründung der Entscheidung, die Bürgermeister Heiko Traulsen vorlas, heißt es: „Rainer Prüß ist einer der ganz wenigen künstlerischen Multitalente unserer Zeit, für die das Plattdeutsche eine Rolle spielt. Der Band „Beten watt in swatt und witt vun Neihmaschien un Fensterkitt“, mit plattdüütschen Riemels und Scherenschnitten, wurde im Jahr 2013 zum „Plattdeutschen Buch des Jahres“ gewählt. Zwei weitere graphisch besonders ansprechende Bücher zeigen, wie wunderbar er mit seiner plattdeutschen Poesie jongliert, Sprachbilder schafft und seine Themen, seien es nun Erinnerungen in ironisch-subtile und dennoch leichtfüßige Lyrik verpackt. Das sind Witz und Poesie in einer Form spezieller Leichtigkeit, die mitreißt und begeistert. Beim Klaus-Groth-Preisträger 2015 gehört beides zusammen: Die weite Welt und das Zuhause – zwei Seiten des selben Papierbogens, bemalt mit Erfahrungen und Träumen. „An de Musik, de wunnerschöne, dor sünd dat Schönste ja de Töne.“ So verkündet Rainer Prüß und dichtet über Spielmannszüge. Die Musik spielt eine große Rolle im Schaffen des Multitalents, so unter anderem als Mitglied der Folkgruppe „Liederjan“, aktuell als einer von Vieren in der à-Capella-Gruppe „Fofftein“. Der aus Dithmarschen stammende Innenarchitekt und Designer, dem das Segeln im Blut liegt, lebt und arbeitet in Flensburg.“ Diesmal wieder mit dabei waren der NDR, der die Veranstaltung live im Rundfunk übertrug und auch den Moderator des Abends, Norbert Radzanowski, stellte, sowie der Schleswig-Holsteinischen Heimatbund (SHHB), der die unabhängige Jury stellte. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Bürgermeister Heiko Traulsen, eröffnete Landtagspräsident Klaus Schlie die Reihe der Grußworte. Er überbrachte die Grüße des Landtages, gratulierte dem Preisträger und lobte den Kappelner Literaturpreis „as goode Pries för de Heemattkultur“. Dadurch, aber auch durch den Preisträger, wird die Sprache erhalten und an künftige Generationen weitergegeben. Ein Lob bekam auch die Stadt Kappeln für die Pflege und Förderung des Plattdeutschen. Auch der Landtag ist auf diesem Gebiet seit 25 Jahren aktiv. Dass es mit der niederdeutschen Sprache aufwärts geht, machte anschließend SHHB-Präsident Dr. Jörn Biel deutlich. Er begründet das damit, dass vermehrt Foren dazu stattfinden. Zusätzlich werden 130 Grundschulen und KiTas in diesem Bereich gefördert. Und im nächsten Jahr sollen auch die weiterführenden Schulen mit „Plattlehrkräften“ versorgt werden. Das sind gute Aussichten für die plattdeutsche Sprache. „Wir spüren den Aufwind im Lande und pusten selbst kräftig mit“, erklärte Dr. Biel, der dem Preisträger ebenfalls gratulierte. Nach der offiziellen Preisvergabe durch den Bürgermeister und die Bürgervorsteherin an Rainer Prüß übernahm der Lübecker Gymnasiallehrer und heutige Mitarbeiter des „Plattdüütschzentrum Ratzeborg“, Volkert Ipsen, „een plattdüütschen Ledermaker un Schriever“. Rund eine Stunde brauchte er, um den Preisträger in seiner quirlig-trubeligen Art, in Rainer Prüß bei seinem Vortrag. Er trägt seine plattdeutschen „Riemels“ vor. Hier stimmten Sprache und Körpersprache. Fotos: Hans seinem aber dennoch ruhigzielsicheren Auftreten und seiner temperamentvoll-engagierten Vielseitigkeit den Besuchern in präzise formulierten Sätzen, angefüllt mit Beispielen aus der Arbeit des Preisträgers, zu erklären. Aufgrund der Länge der Laudatio, die Norbert Radzanowski als nobelpreisverdächtig bezeichnete, erfolgte der Auftritt des Preisträgers mit einiger Verspätung. Dennoch bedauerte niemand der Besucher, dass er länger bleiben musste. Denn dann hätte er etwas verpasst, den Auftritt des 27. Kappelner Literaturpreisträgers Rainer Prüß. Und der war spitze. Zunächst unterhielt er seine Besucher mit „Riemels up Platt“. Dass er in Pantollen, Pullover und Jeans auftrat begründete er mit: „Ich heff keen Schlips!“. Das machte ihn dabei sehr volkstümlich und die Preisvergabe zu einer der bislang besten Verasntaltungen. Aber nach den Gedichten legte er nach. Gemeinsam mit Jörg Ermisch, Ernst Poets und Jochen Wiegandt trat er als à-Capella-Trio mit plattdeutschen Liedern auf. Der abschließende lang anhaltenden Beifall war der Dank für eine großartige Vorstellung des neuen Kappelner Literaturpreisträgers Rainer Prüß. An diesen Abend werden sich die Besucher noch lange erinnern.

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