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MoinMoin Flensburg 19 2018

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Seite 2 Flensburg -9.Mai 2018 -Seite 2 Vom Bus- zum Subunternehmer Flensburg (lip) –Bunte Küstenlandschaft statt tristem Betongrau: Autofahrern in der Heinrichstraße bietet sich seit kurzem ein ganz anderer Anblick. Der Graffiti-Künstler Sven Schmidt, der auch schon dem Mauseloch zu neuem Glanz verholfen hat, hat die hässliche Betonmauer am Parkplatz Heinrichstraße/Viktoriastraße mit einem großen Landschaftsbild verziert –und das auf eigene Kosten! „Ich habe die Wand in der Heinrichstraße gesehen und dachte mir, da muss Farbe ran“, erzählt der 40-Jährige. Eine Woche lang war Bilder der Woche Ein „Guder-Tag“beimSCWeiche 08 Kunst aus der Dose: Graffiti- Maler Sven Schmidt. Fotos: Philippsen Graffiti Schmidt mit Sprühdose und Pinsel am Werk –das Ergebnis kann sich sehen lassen! Auch zahlreiche Passanten Fürdie Menschen der Region: Ein „Guder-Tag“beimSCWeiche 08 statt betongrau und vorbeifahrende Autofahrer zeigten sich spontan begeistert. „Ein richtig schöner Blickfang undeine gute Sachefür die Stadt“, findet auch Matthias Weiß, Abteilungsleiterfür Marketing und Kommunikation beimSBV,der dem Graffiti- Künstlergerne dieGenehmigungzum (Um-) Gestalten der Wand gegeben hat. Der SBV hatte das Gelände am 1.09.2016 von Jepsengekauft. Sven Schmidt, der seinHobby zum Berufgemachthat und mit seiner Firma„GraffitiMaler“exklusive Wandgestaltungen jeder Artanbietet, hat derweilschonweitere Objekte im Blick: „Ich sehe in Flensburg nachganzviele Flächen, die bemaltwerden können“,lacht der gelernte Grafikdesigner. Flensburg (mb) –Ist eingünstigesAngebot es wert, die Zukunfttraditionsreicher regionaler Verkehrsbetriebeund ihrer Mitarbeiter zu gefährden? Mitder zum1.Januar 2019 fälligen Neuvergabe des ÖPNV-Teilnetzes West, erstmals im Rahmeneines Genehmigungswettbewerbes,„hatte der Kreis Neuland betreten“, heißt es auf der Webseite des KreisesSchleswig-Flensburg. Bewertungspunktefür Leistungund Qualitätentschieden über den Zuschlag. „Mit Entsetzen“ musstendie Belegschaften hiesigerBusunternehmerfeststellen,dassalle 28 Linien des Teilnetzes nun an einen einzigenBewerber vergebenwurden, an die Rohde Verkehrsbetriebe GmbH in Husum. Nurscheinbar, sagen dieArbeitnehmer-Vertreter von Gorzelniaski, Hansen- Borg, FördeBus,Autokraft und VSF Schleswig, würde hier ein regionalesUnternehmenbeschäftigt.Tatsächlich stehtdahinter das französische UnternehmenTransdevmit einemGesamt-Jahresumsatz von 6,7 Millionen. EinKonzern-Krake,sagendie Arbeitnehmer-Vertreter, der seine LeistungenimTeilgebietWest um zehn Prozent günstiger als die Mitbewerber anbietet. Zusätzlich erhält der Kreis vierzig Prozent mehr Fahrplanleistung–das erfreut den Werkausschussvorsitzenden Rainer Wittek lautobenstehender Webseite,für denortsansässigenMittelstand und die Regionselbst aber kann das fataleFolgenhaben. Nicht nur, dass200 Arbeitsplätze für Fahrer, Werkstatt- undVerwaltungspersonal verlorengehen werden, auch der von den Blicken sorgenvoll in die ÖPNV-Zukunft: Die Arbeitnehmer-Vertreter Rolf Tramsen (Autokraft FL), Gerd Ohlsen (VSF), Michael Pucher (Fördebus), Dietmar Kamp (Hansen-Borg) und Andreas Meng (Gorzelniaski) Foto: Bohlen regionalen Anbietern gezahlte OPN-Tarif von jetzt14,51 Euro seikein verpflichtendes Angebotsmerkmalgewesen: „Die Fahrer, die vielleicht übernommen werden, rechnen dann mitMindestlohn,30Prozent unter demTarif“, sagt Rolf Trams, Betriebsratsvorsitzender der Autokraft.Davon könne mankeine Familie gründen, keinEigentum undkeine ausreichende Rente aufbauen undletztlichschade dasder Regionnachhaltig.69der 85 betroffenen Autokraft-Fahrer werden wohl vonRohde ein Angebot bekommen: „Auch wenn in Nordfriesland die Anstellung freigestellter Fahrer Teil der Ausschreibung war, brauchendie vielenälteren Fahrerauf Festanstellungnicht mehr zu hoffen. JüngereFahrerversprechen mehrLeistung bei weniger Krankentagen, den Ausfall zahlen dieSozialkassen.“ DieInvestitionen der lokalen Unternehmer in den Klimaschutzwürdenebenfalls nichtgesehen, beklagt Gerd Ohlsen fürden VSF, „die in Eigeninitiative angeschafften Hybrid-Busse entsprechen eben der nur derAbgasnorm E5, nicht E6 undmehrzählt nicht.“ Und was schwerer wiegt, bei der nächsten Vergabe in 10 Jahrenwürden die Busbetriebe vonheute bestenfalls noch als Subunternehmer bestehen undselbst keine derartigen Leistungenmehr anbieten können: „Sowirdder regionale Mittelstand vom Markt gefegt!“ DieMänner und Frauen, die seit Jahrzehnten zuverlässig fürTransport beijedem Wettersorgen, sind entsetztvon so wenig Weitsicht seitens der Verwaltung des Kreises. Noch hoffendie Arbeitnehmerinder Einspruchsfrist aufein Einlenken: „Schnelle Einsparungenstehen gegen das nachhaltige Wirtschaften mitden Ressourcen der Region –mit den Menschenund alteingesessenen Traditionsunternehmen, diehierschon immer verwurzelt sind.“ Wiedereröffnung Wikinger Museum in Haithabu Ranzen für kleine Sportpiraten Wiedereröffnung Wikinger Museum in Haithabu Niebülls Hauptstraßenvergnügen 2018 DiePersonimroten Kreisgewinnt 20 € Bittemelden unter: zentrale@moinmoin.de oder 0461 588-0 Niebülls Hauptstraßenvergnügen 2018 Weitere Bilder sehen Sie unter www.moinmoin.de/galerien Flensburg (mb) –Der Schulranzen ist ein Statussymbol heutzutage –und kostet etwa 200 Euro pro Stück. Das leisten sich viele, gerade kinderreiche Familien nicht. Damit jedes Kind die Einschulung unbeschwert feiern kann, spendierte das Kinderhilfswerk 80 Marken-Schulranzen, die Katja Wrobel von den Sportpiraten an die richtigen Adressen verteilen konnte. Zur feierlichen Übergabe ließ es sich Stadtpräsidentin Swetlana Krätzschmar nicht nehmen, noch einmal darauf hinzuweisen, was hinein gehört: „Ein vitaminreiches Pausenbrot und immer alle Hausaufgaben“ –darauf müssten aber wohl doch die Eltern achten. Gregor Borwig, Regionalbetreuer des Deutschen Kinderhilfswerks, freut sich, helfen zu können: „Deutschlandweit verteilen wir 2.000 dieser Ranzen“, schließlich sei im Land jedes fünfte Kind von Armut betroffen. Den kleinen Sportpiraten gefielen die neuen Ranzen natürlich gut, auch wenn manche von ihnen noch zu zart erschienen, um ihn überhaupt heben zu können.

Seite 3 Flensburg - 9. Mai 2018 - Seite 3 Eine Familie – fünf Generationen Großfamilie: Bei den Bommarius aus Harrislee treffen fünf Generationen aufeinander. Harrislee (lip) – Im August wird Katherine Matzen aus Harrislee 100 Jahre alt. Das schönste Geburtstagsgeschenk hat die ehemalige Schrankenwärterin schon im Voraus bekommen: Am 20. Dezember 2017 wurde Emma Mae Bommarius geboren – seitdem ist sie stolze Ur-Ur- Oma! Und so treffen zu Familienfesten fünf Generationen aufeinander: Denn Celina (28), die Mutter der kleinen Emma Mae, ist die Tochter von Rainer Bommarius (48), der wiederum ist der Sohn von Albert und Ditlind Bommarius, der Tochter von Katherine Matzen. Durch die Geburt von Emma Mae sind Albert und Dietlind im „zarten“ Alter von 67 Jahren nun ebenfalls schon Ur-Opa und Ur-Oma. Mit Ausnahme der kleinen Emma Mae, die mit ihren Eltern Celina und Florian in Norderstedt lebt, ist der Großteil der Familie Bommarius – zu der auch Schwestern, Onkel und Tanten gehören – in Harrislee geblieben. Entsprechend groß ist der Zusammenhalt. Und wenn sich die ganze Familie um den Kaffeetisch zum Beispiel im Haus von Opa Rainer Bommarius und „Stiefoma“ Nina Bommarius im Süderholm versammelt, darf Ur-Ur-Oma Katherine Matzen als Familienoberhaupt natürlich nicht fehlen. „99 ist ja kein Alter!“, findet die alte Dame, die am 10.08.1918 in Harrislee geboren wurde. Katherine Matzen lebt zwar inzwischen im Albertinenstift, doch sie nimmt immer noch gerne am Geschehen teil. Und meistens erzählt sie dann von früher. „Die Amerikaner haben immer Zigaretten, Mehl und Zucker aus dem Zug geworfen“, erzählt Katherine Matzen vom Kriegsende im alten Bahnwärterhaus in der Westerstraße. Auch an die Gefangenentransporte kann Foto: Saemann sie sich noch gut erinnern und dass ihr Vater, wenn er in Dänemark einkaufen war, die Einkäufe einfach aus dem Zug warf, wenn er am Haus vorbeifuhr. Der Job war ihr quasi in die Wiege gelegt worden, denn schon ihr Vater war Schrankenwärter bei der Bahn gewesen. Anfangs teilte sie sich die 12-Stunden-Schichten mit ihrem Vater, alle halbe Stunde klingelte das Telefon und kündigte den nächsten Zug an. „Da das Wohnhaus auf der anderen Seite der Schienen stand, blieb Mutter meistens im Schrankenhäuschen sitzen und nähte, um sich die Zeit zu vertreiben“, ergänzt ihre Tochter Ditlind, die Ur-Oma. „Einmal kam der Bahnmeister an, dem durfte ich sogar den Reißverschluss wieder an die Hose nähen“, sprudelt es aus der alten Dame heraus, deren Mann Andreas leider viel zu früh 1984 gestorben ist. Und als einmal zwei Schimmel vom Müller aus Dänemark ausgebrochen waren, wurde kurzerhand die Schranke heruntergelassen. „Mein Großvater hat die Pferde dann festgehalten, aber wir bekamen nicht einmal ein Dankeschön dafür!“, erzählt Ditlind Bommarius. Ja, es war eine ganz andere Zeit. Nicht nur die Bahnschranken wurden noch von Hand bedient – auch Harrislee war damals noch ein Dorf, in dem jeder jeden kannte. Hinter der Westerstraße war nur Koppel. „Achter de Möhl haben wir als Kinder immer verstecken gespielt“, erinnert sich Ditlind. Und auch auf der Westerstraße konnte die Dorfjugend damals noch gefahrlos Rollschuhlaufen oder Federballspielen. „Erst als die ganzen Geschäfte kamen und Poetzsch eröffnet wurde, war es nicht mehr so schön“, sagt die gelernte Bürokauffrau, die es genau wie ihr Mann nie bereut hat, in Harrislee geblieben zu sein. Im nächsten Jahr steht die goldene Hochzeit ins Haus. Doch das nächste große Familientreffen findet bereits in Kürze statt: Am 2. Juni geht es für die „Bommarius-Gang“ zur Taufe der kleinen Emma Mae nach Norderstedt. Nur Ur-Ur-Oma Katherine Matzen kann leider nicht dabei sein. Die weite Fahrt ist dann doch ein wenig zu anstrengend für die alte Dame. Berufscaching mit der KTS Künftige Banker bahnen sich den Weg in den VR-Bank-Tresor. Foto: Bohlen Flensburg (mb) – Sie sind ein rares Gut: Künftige Schulabgänger werden von Firmen, sozialen Einrichtungen in der ganzen Welt und von Hochschulen und Universitäten schon lange vor dem Abschluss heftig umworben. „Mittlerweile gibt es viele Informationsangebote, aus denen die Schüler, wie wir nachher feststellen, kaum etwas mitnehmen“, beobachtete Marion Schlüter, Koordinatorin für Aus- und Weiterbildung an der Kurt-Tuchoslky-Schule. Sie wollte die Schüler wieder „in Bewegung bringen und mehr als nur Stände bieten.“ Nach einjähriger Vorbereitungsphase luden sie und Martina Ulrich vom Institut für Talentförderung (IFT) nun die 9. Klassen der KTS zum Geocaching-Tag ein. 17 Firmen und Institutionen hatten ihre Auszubildenden vorgeschickt, um den Schülern die Vorzüge ihres Angebots auf Augenhöhe zu vermitteln. Mit schuleigenen Tablets begaben sich die Neuntklässler auf die Pirsch nach versteckten Schätzen – den sogenannten caches – und stießen dabei auf engagierte junge Arbeitnehmer, die mit Witz und Überzeugung für ihren Betrieb warben: „Viele denken ja, ein Banker müsse vor allem Mathe können“, berichteten die Auszubildenden der VR-Bank, „dabei ist vor allem Kontaktfreudigkeit gefragt.“ Etwas Basiswissen zum Beruf half aber, die Kombination für den mitgebrachten Banktresor zu entschlüsseln. Für Straßenbauer Lukas Ludigkeit vom TBZ dagegen ist Rechnen entscheidend: „Man sollte wissen, mit welchen Größen man rechnen muss, etwa, wie viel Erde bewegt oder wie viel Asphalt für ein bestimmtes Vorhaben gebraucht wird.“ Das hörten die Schüler weniger gern. Die Jungs vom Elektrohandel Witte genossen souverän ihren Tag; Lagerist Patrick und Groß- und Außenhandelskaufmann Christian nahmen schon öfter an besonderen Firmen-Projekten teil, haben Imagefilme erstellt und Messeauftritte geplant , und brachten hier die wesentlichen Vorzüge ihres Ausbildungsbetriebs auf zwei schlichte Punkte: „Das Arbeitsklima ist top und gleich mehrere Ansprechpartner helfen bei eventuellen Unstimmigkeiten.“ Auch wenn Neuntklässler in der Regel noch unschlüssig sind, was den weiteren Lebensweg betrifft, freute sich Koordinatorin Marion Schlüter über die gelungene Auftaktveranstaltung: „Hier haben viele Schüler tatsächlich Impulse mitgenommen“, resümierte sie glücklich, „wir hätten sogar noch einen Jahrgang dazu nehmen können und überlegen jetzt, etwas Ähnliches im nächsten Jahr mit weiteren Schulen gemeinsam auszurichten.“

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