Aufrufe
vor 2 Jahren

MoinMoin Flensburg 06 2022

  • Text
  • Flensburg
  • Februar
  • Kreis
  • Sucht
  • Frau
  • Husum
  • Arbeit
  • Standort
  • Arbeitsplatz
  • Kaufe
  • Moinmoin
  • Www.moinmoin.de

Flensburg - 9. Februar 2022 - Seite 2 SEITE 2 480 neue Wohneinheiten Flensburg/Kiel (mm) – Im Flensburger Sanierungsgebiet Neustadt sollen in dem sogenannten „Wohnquartier Schwarzenbachtal“ langfristig bis zu 480 neue Wohneinheiten entstehen. Das Gebiet muss dafür erschlossen werden. Dafür hat das Innenministerium jetzt bis zu 4,9 Millionen Euro Städtebauförderungsmittel freigegeben... weiter auf www.moinmoin.de Kinderschutz im Kreis besser aufgestellt Flensburg/Schleswig (bni) – Wer sich zwecks Beratung wegen eines dringenden Anliegens telefonisch an die zuständigen Stellen wendet, darf schon erwarten, dass jemand den Anruf auch entgegennimmt. Das war leider bei der für den Kreis Schleswig- Flensburg zuständigen, und in Schleswig beheimateten Beratungsstelle zu sexueller Gewalt an Kindern nicht immer der Fall: am Ende war das Telefon nur sporadisch besetzt. Die Mittel fehlten. Für die Behebung dieses Problems haben Karin Carstensen (Jugendhilfeausschusses im Kreis Schleswig-Flensburg), Dagmar Steffensen (pro familia/Wagemut in Flensburg) und Jörg Smoydzin (Kinderschutzbund) lange gekämpft. Um so Karin Carstensen, Jörg Smoydzin, Dagmar Steffensen (v.l.). Foto: Nielsen mehr freuen sich die drei Akteure jetzt, zum 1. Februar Ulrike Stöwer-Veenhof begrüßen zu können, die die Aufgabe mit Sitz im Frauenzentrum in Schleswig für den Kreis übernimmt. Wagemut, die seit 30 Jahren bei profamilia tätige Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen, hatte diese Aufgabe für den Kreis mit übernommen und wird sie für den nördlichen Kreisbereich (und die Stadt Flensburg) weiter erfüllen. Die neue Anlaufstelle in Schleswig (für den südlichen Landkreis) muss jetzt aufgebaut werden und wird in ihrer Funktion auch mit dem Kinderschutz-Zentrum in Kiel kooperieren. Die Finanzierung in Höhe von 100.000 Euro pro Jahr (Laufzeit 3 Jahre) wird vom Kreis beantragt und anteilig von ihm gefördert. Schwerpunkt der Arbeit werden Präventionsveranstaltungen für Schulen und KITAs sowie Fortbildungen für Pädagogen und Informationsveranstaltungen für Eltern sein. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Hemmschwellen bei einem Hilfegesuch wegen vermuteter sexueller Gewalt an einem Kind groß sind. Hilflosigkeit, Angst und Scham sind nachvollziehbar, denn in den meisten Fällen von sexueller Gewalt gegen Kinder entsteht diese im unmittelbaren sozialen Umfeld des Kindes. Nur in den seltensten Fällen ist es eine fremde Person. Wer zum Telefon greift, um sich beraten zu lassen, hat den größten Schritt in Richtung Hilfe schon getan, so Dagmar Steffensen von Wagemut. Im Jahr 2021 wurden im Kreis Schleswig-Flensburg insgesamt 150 Fälle sexueller Gewalt an Kindern erfasst und es konnten 380 Beratungen stattfinden, berichtet Steffensen. Für diese Arbeit gibt es jetzt zwei Anlaufstellen für das Stadtgebiet und den Kreis Schleswig-Flensburg Info: flensburg-wagemut@ profamilia.de Telefon: 0461-90 92 630 Kreis Schleswig: Ulrike Stöwer- Veenhof. 0174-25 04 880

Offenes Impfen im Stadion Flensburg (mm) – Erneut kommt das Mobile Impfteam der Kassenärztlichen Vereinigung S-H ins Flensburger Stadion. Bereits zum 9. Mal öffnet das Stadion seine Türen und Tore, um Impfwilligen die Gelegenheit zu geben, sich zum ersten oder zum zweiten Mal impfen zu lassen oder um eine Auffrischungsimpfung, das Boostern, zu erhalten. Das Impfteam ist am Samstag, 12. Februar, von 08.30 bis 17.30 Uhr im Stadion. Wie jedes Mal ist die Impfung natürlich kostenlos und eine Krankenversicherung ist nicht erforderlich. Anders als bei den offiziellen Impfstellen oder ist keine vorherige Anmeldung nötig, DRK: Neue Selbsthilfegruppe Satrup (mm)– Eine neue DRK- Selbsthilfegruppe „Leben mit Krebs“ trifft sich jeden dritten Dienstag im Monat von 17 bis 18.30 Uhr in Satrup. Anmeldedaten, sowie weiteres, finden Sie unter: Selbsthilfegruppe- Krebs@web.de Gestaltungsbeirat Flensburg (mm) – Am 14 Februar, um 15 Uhr, findet die nächste öffentliche Sitzung des Flensburger Gestaltungsbeirates im Ratssaal statt. Die Sitzung findet als Präsenzveranstaltung mit 3G-Nachweis- und Maskenpflicht statt. Der Gestaltungsbeirat berät einen anstelle der Neuapostolischen Kirche an der Fördestraße in Mürwik geplanten Neubau eines Wohngebäudes und die Errichtung eines Pflegeheimes an der Straße Zur Exe. Außerdem soll erneut der Neubau des Central-Hotels am Neumarkt beraten werden: In Abänderung der genehmigten Planung ist nun ein Ersatz von „Dittmers Gasthof“ geplant. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Impressum Herausgeber/Verlagshaus: Kopp & Thomas Verlag GmbH Am Friedenshügel 2, 24941 Flensburg Postfach 22 65, 24912 Flensburg Telefon: 0461 588-0, Telefax: 0461 588-58 E-Mail: ktv-verlag@moinmoin.de www.moinmoin.de Private Kleinanzeigen-Annahme: 0461 588-8 Verteilung: Telefon: 0461 588-0 Telefax: 0461 588-9400 Lokal-Redaktion: Flensburg: Alice Krumrey (verantw.) Telefon: 0461 588-300 E-Mail: krumrey@moinmoin.de Michael Philippsen (verantw.) Telefon: 0461 588-301 E-Mail: philippsen@moinmoin.de Sonderthemen/-produkte: Nicola Jahn (verantw.) Telefon: 0461 588-303 E-Mail: jahn@moinmoin.de Telefax: 0461 5889303, E-Mail: redaktion@moinmoin.de Schleswig/Angeln: Alice Krumrey (verantw.) Telefon: 04621 9641-18 Telefax: 04621 96419718, E-Mail: sl-redaktion@moinmoin.de Südtondern: Marion Lass (verantw.) Telefon: 04841 8356-66 E-Mail: lass@nf-palette.de Vertrieb: Annette Düring Telefon: 0461 588-400 vertrieb@moinmoin.de Geschäftsführung: Mathias Kordts (v.i.S.d.P.) Auflage (print + digital) Flensburg................ 79.000 Expl. Südtondern .............. 16.400 Expl. Schleswig/Angeln......38.600 Expl. Gesamt .................. 134.000 Expl. Nachdruck oder Vervielfältigungen nur mit Genehmigung des Verlages. Anzeigenentwürfe des Verlages sind urheberrechtlich geschützt. Keine Gewährleistung für die Richtigkeit telefonisch und digital übermittelter Anzeigen, Änderungen oder Druckfehler. Anzeigeninhalte in der Verantwortung der Auftraggeber. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos. Die Verteilung erfolgt kostenlos an alle erreichbaren Haushalte im Verbreitungsgebiet. Ein Anspruch auf Belieferung besteht nicht. Anzeigen-Preisliste Nr. 45 vom 1.1.2022. Handelsregister Flensburg HRB 703. Ein Umzug schlägt Wellen Großenwiehe (jk) – An Silvester hat Michael Schulz, der Bürgermeister von Großenwiehe, eine Umzugsanordnung erlassen – mit Termin 30. Januar. Doch die aktuelle Pandemie-Lage, die Dienste und Sitzungen von Feuerwehren ausschließt, sorgt für Aufschub. Ohnehin ist fraglich, ob die Schobüller Blauröcke an den neuen Standort wechseln werden. Im Wehrvorstand wird sich mit der Frage beschäftigt: Ist die Umzugsanordnung rechtlich in Ordnung? WehrführerJohnJensenhatsich einen Anwalt genommen, um sich abzusichern. „Auf der Landesfeuerwehrschule lernt man, dass es nicht nur auf die Anzahl der Personen am Einsatzort ankommt, sondern auch auf die verfügbaren Funktionen“, erklärt er auf Anfrage. Außerdem erwarten die Schobüller durch die Verlegung ihres Standorts eine Verschlechterung bei der Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfrist (zehn Minuten). Jetzt wohnen mehrere der 52 ehrenamtlichen Einsatzkräfte direkt im Umkreis ihres altehrwürdigen Gerätehauses. Zukünftig müssten sie in ihren Privatautos erst einmal zum Neubau fahren, wofür man etwa drei Minuten benötigt – vorausgesetzt, dass auf der zu querenden Schnellstraße wenig Verkehr ist. Millionen-Projekt mit langer Vorgeschichte Das neue Millionen-Projekt hat inzwischen eine lange Geschichte: Bereits 2016 brachten es die Gemeinderäte von Lindewitt und Großenwiehe auf den Weg – obwohl es schon damals Widerstand aus Schobüll gab. Ein Gutachten bilanzierte: „Eine flächendeckende Erreichbarkeit innerhalb der Hilfsfrist von zehn Minuten ist unter Berücksichtigung der üblichen Ausrückzeit von fünf Minuten für ehrenamtliche Angehörige der Feuerwehr für die betrachteten Ortsteile aus dem geplanten Standort des Feuerwehrgerätehauses nicht möglich.“ Amtsverwaltung und Kommunalpolitik justierten nach. In einem Protokoll heißt es: „Die Ergebnisse des Gutachtens wurden nach Absprache mit dem Kreis durch ein Abfahren beider Wehren getestet und teilweise widerlegt.“ Danach gab es „grünes Licht“ für den Neubau. Andreas Döring, Gerätewart in Schobüll, schaltete einen Fachanwalt ein und stellte 2019 beim Kreis einen „Antrag auf aufsichtsrechtliches Einschreiten gegen die Gemeinde Großenwiehe“. Michael Schuhmacher, im Kreis Sachgebietsleiter für den Brand- und Katastrophenschutz, kam im August 2020 zum Schluss: „Der weiter entfernte Standort stellt eine Gefährdung der Leistungsfähigkeit und der Hilfsfrist und damit der behördlichen Anerkennung der Feuerwehr dar.“ Das Problem: Das Gerätehaus in Schobüll. Der Neubau war schon fast bezugsfertig. Es folgten zahlreiche Gespräche zwischen Gemeinden, Amt und Kreis, um die Kuh vom Eis zu holen. Gutachten oder gutachterliche Versicherung? Eine neue Untersuchung wurde in Auftrag gegeben. Ihr Titel: „Betrachtung zur Standortstruktur der Feuerwehr Gemeinde Großenwiehe“. Warum kein neues Gutachten? Die Behörden und Institutionen antworten auf diese Frage entweder gar nicht oder widersprüchlich. Das Brandschutz durch Sillerup? Der Großenwieher Ortsteil Oxlund. Innenministerium in Kiel spricht dann doch von einer „gutachterlichen Versicherung“. Interessant: Im Gegensatz zum alten Gutachten wird nun nicht mehr eine Ausrückzeit von fünf, sondern nur eine von vier Minuten angenommen. Das Ergebnis: Die gesetzliche Hilfsfrist wird demnach für jeweils rund 90 Prozent der Wohngebäude und der Einwohner der Gemeinde Großenwiehe erfüllt. Und die peripheren Gebiete? „Eine planerisch hundertprozentige Abdeckung eines ländlich strukturierten Raumes kann nicht zuverlässig erwartet werden – im Fall von Großenwiehe auch nicht mit zwei Standorten“, teilen Bürgermeister Michael Schulz und sein Lindewitter Kollege Wilhelm Krumbügel mit. Fotos: Kirschner Die neue „Betrachtung“ stützt ihre Einschätzung. Es heißt unter anderem: „So kann häufig die Konzentration von Standorten bedarfsplanerisch angezeigt und angemessen sein – auch wenn das bedeuten kann, dass für einzelne Bereiche zukünftig eine Verlängerung von Eintreffzeiten im Vergleich zur bisherigen Struktur zu erwarten sein wird.“ Für Oxlund, einer abgelegenen Siedlung mit etwa 15 Häusern im südlichsten Ortsteil von Großenwiehe, hatte die Gemeinde bereits im Dezember 2020 mit der Nachbarkommune Lindewitt eine gemeinsame „Vereinbarung zur Unterstützung im Brandschutzwesen“ beschlossen. Die Ortswehr Sillerup, eine der Feuerwehren der Gemeinde Lindewitt, soll speziell für Oxlund herangezogen werden. Allerdings bezweifelt der Silleruper Wehrvorstand, dass ihre Löscheinheit im Einsatzfall die gesetzliche Hilfsfrist erfüllen kann. Am 25. Februar 2021 nickte der Gemeinderat von Großenwiehe den Umzug der Ortswehr Schobüll mehrheitlich ab. Allerdings wartete man da noch auf eine abschließende Stellungnahme des Kreises. Schleswig scheint sich mit der komplexen Materie sehr schwer zu tun. Wiederholte Anfragen der Redaktion wurden nicht beantwortet. Mitglieder des Schobüller Wehrvorstands wendeten sich an die Staatskanzlei und das Innenministerium in Kiel. Angeblich ernteten sie Verständnis für ihre Ansichten. Doch jetzt gibt es aus der Landeshauptstadt nur Dementis. Vertreter des Innenministeriums beteiligten sich sogar am 21. September an einem „Behörden-Gipfel“ in der Amtsverwaltung Schafflund. Die Gäste aus Kiel agierten als „Rechtsaufsicht“ und waren mit SEITE 3 der „gutachterlichen Versicherung“ zufrieden. Die Verantwortung schieben Innenministerium und Staatskanzlei nun auf die Geest: „Die Wahl des Standortes eines Feuerwehrhauses fällt nach dem Brandschutzgesetz in den Bereich der kommunalen Selbstverwaltung.“ In Schobüll gibt man nicht nach. Andreas Döring schrieb am 15. Dezember erneut an die Kieler Staatskanzlei. „Achtung Amigo- Affäre Schleswig-Holstein“, titelte er und forderte ein Eingreifen des Ministerpräsidenten Daniel Günther. „Verschiedene Protagonisten auf Amts-, Gemeindeund Kreisebene“, schrieb der Schobüller, „versuchen mit ihrer politischen Macht, gegebene Fakten unrechtmäßig wegzudrücken und wissentlich Recht und Gesetz zu brechen!“ Als Motivation für dieses Verhalten sieht Andreas Döring eine Schadenssumme von 2,5 Millionen Euro, die nicht in eine private Haftung fallen soll. Die beiden Gemeinden beziffern die Kosten für das Feuerwehrgerätehaus Großenwiehe-Lindewitt – abzüglich des Bauhofes – auf 1,99 Millionen Euro und nennen einen Landeszuschuss von 264.000 Euro. Das Millionen-Projekt erntet längst nicht nur Kritik. Die anderen beiden Ortswehren sind ohne Getöse umgezogen. „Der alte Standort war einfach nicht mehr zeitgemäß“, zieht Torben Andresen, Ortswehrführer von Großenwiehe, eine „durchweg Flensburg - 9. Februar 2022 - Seite 3 Die „Heimat“ der Ortswehr Sillerup. positive“ Bilanz. „Nun haben wir mehr Platz für die Klamotten sowie bei den Abfahrten zu den Einsätzen.“ Und die Lage am Ortsrand? Torben Andresen: „Jetzt kommen wir tendenziell schneller an. Das alte Gerätehaus im Waldweg war gefühlt zentraler, aber es lag sehr verwinkelt, und immer wieder gab es Begegnungsverkehr.“ Wie geht es weiter? Aber wie geht es nun mit dem Umzug der Schobüller Blauröcke weiter? Bürgermeister Michael Schulz: „Das Thema wird mit den Beteiligten auf Gemeindeebene besprochen.“ Klingt simpel, aber einfach wird es gewiss nicht. Zunächst haben wohl die Juristen das Wort. Andreas Döring hat inzwischen vier Strafanzeigen, die auf Untreue und Rechtsbeugung abzielen, gestellt. Dazu teilt die Staatsanwaltschaft am Landgericht Flensburg mit: „Die Prüfung der erhobenen Vorwürfe dauert an.“ Aber ob sich rechtlich alles klären lässt? Auch die persönliche Motivation der Feuerwehrleute dürfte wichtig sein. Ortswehrführer John Jensen prognostiziert für seine Schobüller Kameraden: „Sie treten eher aus, als dass sie umziehen.“

MoinMoin

© MoinMoin 2017